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FUT-Haartransplantation: Risiken, FAQ & Kosten zur Streifenmethode
Die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) war einst eine verbreitete Technik zur Haartransplantation. Sie ist auch als Streifenmethode bekannt, da die Entnahme des Spendermaterials über einen Hautstreifen aus dem Hinterkopf erfolgt.
Auch wenn die Methode in manchen Fällen kostengünstiger als andere Verfahren angeboten wird, gibt es entscheidende Nachteile, die die FUT heute nicht mehr zum Verfahren der Wahl machen. Im Folgenden stellen wir Hintergründe über die FUT-Haartransplantation bereit.
Hinweis: Im Zentrum der modernen Haartransplantation kommt diese Methode nicht zum Einsatz. Wir behandeln ausschließlich nach der IFUE-Methode, in Verbindung mit der IG-Haartransplantation.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die FUT-Methode zur Haartransplantation war einst verbreitet und gilt inzwischen als veraltet.
- Es gibt modernere und schonendere Verfahren als FUT. Im Zentrum für moderne Haartransplantation werden ausschließlich diese modernen Techniken verwendet.
- Bei der FUT-Methode erfolgt die Materialgewinnung durch Entnahme eines ca. 10 bis 20 Zentimeter langen und ein bis zwei cm breiten Hautlappens aus dem Hinterkopf.
- Der entnommene Haarstreifen wird in einzelne Haarfollikel zerteilt und ins Empfängerareal implantiert.
- Deutliche Nachteile der FUT-Methode sind sichtbare Narbenbildung, mehr Schmerzen als bei minimal-invasiven Methoden oder ein Shock-Loss.
- Zudem sind in diesem Areal keine weiteren Haarentnahmen mehr durchführbar.

Was ist eine FUT-Haartransplantation?
Die FUT Haartransplantation (auch Streifenmethode und Striptechnik genannt) war in Vergangenheit eines der am häufigsten angewandten Verfahren zur Haartransplantation in Deutschland. Mittlerweile werden noch ca. 20% der Haarverpflanzungen hierzulande nach dieser Methode durchgeführt.
Die FUT-Technik wurde in den 80er Jahren von Headington und Limmer eingeführt. Sie gilt heutzutage als veraltet. Völlig zu Recht, denn meist geht sie mit Komplikationen und Beschwerden einher, die sich durch andere Methoden leicht vermeiden lassen.
Folicular Unit Transplantation beschreibt eine Vorgehensweise der Spenderhaargewinnung. Dazu schneidet der Chirurg einen langen Hautlappen von ca. 10-20 cm Länge mit einem Skalpell aus dem Hinterkopf heraus. Die entstehende Hautlücke wird vernäht.
Wie breit der Hautlappen sein muss, hängt von der benötigten Anzahl an Grafts und der Haardichte im Spenderareal ab. Je mehr Eigenhaartransplantate für eine Haartransplantation benötigt werden, desto größer muss der auszuschneidende Hautlappen sein, meist ist er etwa ein bis zwei Zentimeter breit.
FUT-Fakten auf einen Blick
Dauer |
Da bei der FUT-Haartransplantation nur ein einzelner streifenförmiger Hautlappen vom Hinterkopf entnommen werden muss, geht die Entnahme relativ schnell und nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Danach wird der Streifen in einzelne Haarfollikel zerlegt, sortiert und aufbereitet. Insgesamt dauert der Eingriff je nach Anzahl der benötigten Grafts etwa drei bis sechs Stunden. |
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Heilung |
Durch den größeren Hautschnitt dauert die Heilungsphase bei der FUT-Methode länger als bei der FUE- oder IFUE-Technik. Auch wenn man sehr schnell wieder gesellschaftsfähig ist, sollte man sich daher einige Tage schonen. |
Wann Ergebnisse? |
Bei dieser Methode ist es völlig normal, dass die neu implantierten Haare zunächst in einen Ruhemodus fallen. Bis wieder ein normales Haarwachstum einsetzt, kann es gut drei Monate dauern, manchmal auch etwas länger. Je nach Frisur lässt sich nach etwa zwölf Monaten ein deutlich sichtbares Ergebnis erzielen, bei dem das Haar wieder dicht und voll gewachsen ist. |
Kosten |
Die Kosten des Eingriffs hängen davon ab, wie groß der Aufwand der Transplantation ist, also wie viele Grafts verpflanzt werden müssen. In Deutschland erfolgt die Berechnung nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte), pro Graft werden 4,66 € berechnet. Je nach Anzahl der Grafts, sollte man mit etwa 4.000-12.000 Euro rechnen. |
Alternativen |
Vor einer Haartransplantation sollten alle haar-erhaltende Maßnahmen (medikamentös, regenerative Methoden) zur Behandlung des Haarausfalls ausgeschöpft werden. Erst wenn der Haarausfall gestoppt oder zumindest signifikant verlangsamt wurde, ist eine Haartransplantation in Betracht zu ziehen. Hier bietet sich die FUE-Methode oder wie in unserem Zentrum, die IFUE-Methode in Kombination mit der IG-Haartransplantation, an. Ein natürlicheres, narbenfreies und schnelleres Ergebnis sind die Vorteile. |
Ablauf der FUT-Technik in Einzelschritten
Die Gewinnung der benötigten Spenderhaare erfolgt durch Herausschneiden eines Hautstreifens vom Hinterkopf mit einem Skalpell.
Die Schnittlänge verläuft meistens von Ohr zu Ohr und ist bis zu 20 cm lang. Die Breite der Schnittwunde hängt von der Haardichte im Spenderareal und von der benötigten Transplantatanzahl ab.
Die entstehende Hautlücke wird nach der Entnahme des Hautlappens vernäht bzw. vertackert.
Der Hautlappen wird mittels scharfer Klingen von technischen Assistenten in einzelne Spenderhaar-Einheiten zerlegt.
Die manuell zerlegten Einheiten sind in der Regel unterschiedlich breit.
Der Empfängerbereich wird durch Bohrungen kleiner Empfangslöcher präpariert.
Die Spenderhaare / Transplantate werden in die Empfangslöcher eingesetzt.
Vor- und Nachteile der FUT-Technik
Wir halten die FUT-Technik für veraltet und führen diese schon seit 17 Jahren nicht mehr durch, dennoch versuchen wir einen neutralen Blick auf die Vor- und Nachteile der Methode zu werfen.
Vorteile
- Was von einigen Patienten als Vorteil der FUT-Methode betrachtet wird, ist, dass dabei zur Transplantatentnahme nicht der gesamte Hinterkopf rasiert werden muss, sondern nur der Bereich, in dem unmittelbar operiert wird.
- Durch die schnellere Entnahme der Grafts dauert der Eingriff etwas weniger lang als die FUE- oder IFUE-Methode.
- Unter Umständen wird der Eingriff günstiger als andere Methoden beworben (allerdings nicht in Deutschland, wenn nach GOÄ abgerechnet wird).
Nachteile
- Es handelt sich um einen relativ harten Eingriff, starke Schmerzen sind zu erwarten. Während der Behandlung wird zwar eine Betäubung gesetzt, aber im Anschluss muss die Verletzung abheilen.
- Es kommt unvermeidlich zu einer Narbe. Am Hinterkopf verbleibt eine länglich verlaufende Narbe, die sich oft noch ausweitet (Back Strecht Effekt).
- Aufgrund der Narbe und dem Haarverlust am Hinterkopf ist das Ergebnis weniger natürlich. Insbesondere wenn die Haare im Laufe des Lebens ausdünnen und die Narbe dadurch sichtbar wird.
- Im Vergleich zu anderen Methoden der Haartransplantation fällt die Dauer der Heilung und Gesellschaftsfähigkeit länger aus, aufgrund der Schwellungen, Hämatombilldung und der Wunde.
- Es gehen Haarwurzeln verloren. Zum einen verlaufen einige Haarfollikel auf dem Schnittrand, zum anderen wird das umliegende Gewebe traumatisiert und die umliegenden Haarwurzeln werden durch die Durchtrennung der Gefäße von der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung abgeschnitten und sterben dadurch ab (Shock Loss Effekt).
- Es ist für eine längere Zeit kein Sport möglich. Theoretisch kann Sport nach einigen Wochen wieder aufgenommen werden, dadurch dehnt sich allerdings auch die Narbe aus und wird vergrößert.

Die Verheilung des verletzten Gewebes geht mit einer Narbenbildung einher. Das Hautgewebe ist traumatisiert und bleibt als Folge dessen haarlos. Zwischen dem 3. und 6. Monat nach dem Eingriff tritt eine Verbreiterung der Narbe auf. Denn durch die Kopfhaut ist ständiger Spannung ausgesetzt, die durch die muskulären Zugkräfte der Nacken- und Rückenmuskulatur verursacht wird. Der sogenannte Back Stretch Effect tritt ein.

Aufgrund des Operationstraumas nach der Haartransplantation mittels Streifenmethode / FUT kann es zu einem irreversiblen, also nicht umkehrbaren Haarausfall um die Narbe herum kommen. Im Fachjargon als Shock Loss Effect bekannt. Dieser führt zur Ausdünnung der Haare durch Verlust von gesunden Haaren am Hinterkopf. Zukünftige Haartransplantationen werden dadurch deutlich erschwert.
Bessere Alternativen und Vergleich zu anderen Methoden
Im Zentrum für moderne Haartransplantation wenden wir ausschließlich die FUE bzw. die verbesserte I-FUE-Methode an. Die Gründe dafür sind vielfältig und betreffen zum einen das Wohl des Patienten, zum anderen die höheren Erfolgsquoten.
Die Vorteile von FUE im Vergleich zur FUT
- Entnahmestelle verschließt sich am Tag der OP von allein, kein Vernähen notwendig
- keine postoperativen Schmerzen
- kaum Schwellungen
- mikroskopische Narben mit bloßem Auge nicht sichtbar
- natürlichere Ergebnisse
- überdurchschnittliche Erfolgsquoten, da die Haarfollikel geschont werden
Weitere Komplikationen bei der FUT-Haarverpflanzung
- Durchtrennung von großen Hautnerven mit möglichem permanentem Taubheitsgefühl im Bereich der Narbe
- Mittelstarke bis schwere Schmerzen nach der Haartransplantation
- Seltener kommt es zu einem Absterben der Haut im Bereich der Wunde durch Kompression der hautversorgenden Arterien mittels einer starken Wundnaht
- Herausschauen der Narbe bei fortschreitendem Haarausfall. Daher sollte diese Technik der Haartransplantation bei jungen Patienten mit fortschreitendem Haarausfall nicht angewendet werden.
Die Stanz- bzw. Punch-Technik (ähnlich wie FUT)
Die Stanztechnik bzw. Punchtechnik ist ähnlich gewebe-traumatisierend wie die FUT-Methode. Auch hier werden große Hautstücke ausgestanzt und die darauf befindlichen Haarwurzeln versetzt. Auch von dieser Methode raten wir ab und führen sie nicht durch.

Die narbenbildende Stanztechnik & ihre Nachteile
Etwa 5-8% der Haartransplantationen in Deutschland werden mittels der Stanztechnik (auch Punchtechnik genannt) durchgeführt.
Bei der Stanztechnik wird zur Gewinnung von Spenderhaaren eine Hohlnadel mit einem Durchmesser von 4 mm verwendet.
Diese Methode erzeugt wie die oben genannte FUT Haartransplantation sichtbare – in diesem Fall kreisrunde – Narben.
Der entnommene Stanzzylinder mit Haaren wird anschließend für die Haartransplantation in kleine Haargruppierungen zerlegt und verpflanzt.

Nachteile der Stanztechnik: Narbenbildung, geringe Erfolge, Shock Loss
- 4 mm Stanztechnik darf bei jungen Patienten mit fortschreitendem Haarausfall aufgrund der Narbenbildung nicht eingesetzt werden. Bei fortschreitendem Haarausfall können die Narben herausragen und die Verpflanzung des Narbenareals geht mit einer geringen Anwachsrate einher.
- Trauma-bedingter irreversibler Haarausfall um und unterhalb der Narbe und Zerstörung von zahlreichen gesunden Haarwurzeln um und unter der Wunde (Shock Loss)
- Mittelstarke postoperative Schmerzen
Kosten der FUT-Technik
Die Kosten für eine Haartransplantation nach der FUT-Technik werden für jeden Patienten individuell berechnet.
- Die Preise können sich zwischen verschiedenen Anbietern deutlich unterscheiden. Sie variieren je nach Größe der kahlen Areale, Anzahl der benötigten Grafts, Zielort der Transplantate (Kopf, Augenbrauen, Bart) und der Qualität der Spenderhaare. Ein vertrauenswürdiger Haarexperte wird Sie im Vorfeld über die genauen Kosten informieren.
- Laut der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) liegt der Preis pro Graft bei 4,66 Euro. Im Ausland werden jedoch oft noch geringere Preise verlangt.
Grobe Rechenbeispiele:
- Grob geschätzt kann man je nach Anbieter bei einer durchschnittlich aufwändigen Haartransplantation mit Kosten ab etwa 4.000 Euro rechnen.
- Wer nur kleine kahle Areale im Bart kaschieren möchte, sollte etwa 2.000 Euro einplanen.
- Für eine komplette Transplantation, bei der die maximal mögliche Anzahl an Grafts verpflanzt wird, sind Kosten von über 10.000 Euro möglich.
In den genannten Kosten sind in der Regel neben der Transplantation selbst auch die sonstige Betreuung und medizinische Leistungen während des Eingriffs enthalten, ebenso wie die Kontroll- und Nachsorgetermine. Da es sich bei der Haartransplantation normalerweise um einen rein ästhetischen Eingriff handelt und keine medizinische Indikation vorliegt, werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Allerdings gibt es viele Patienten, die mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind und eine Korrektur oder ggf. eine weitere Haartransplantation wünschen. Bei einer FUT-Haartransplantation gehen allerdings viele Haarwurzeln verloren und das Ergebnis kann in vielen Fällen nur bedingt korrigiert werden. Daher sollten sie keinesfalls nur die Kosten im Blick haben.
Fazit
Auch wenn die Haarverpflanzung nach der FUT-Methode heute noch verbreitet ist, gilt die Methode als veraltet. Es gibt deutlich modernere und schonendere Verfahren. Als Alternative zur FUT bieten sich zunächst bioregenerative Methoden an, bei denen die Selbstheilungskräfte des Körpers genutzt werden, um das eigene Haarwachstum wieder anzuregen.
Sollte eine Haartransplantation notwendig sein, stehen mit der FUE-Methode oder deren Weiterentwicklung, der IFUE-Methode, schonende und minimal-invasive OP-Verfahren zur Verfügung. Im Vergleich zu einer FUT gehen diese neuen Methoden in Experternhand mit weniger Schmerzen und Komplikationen einher, es entstehen keine sichtbaren Narben und das Endergebnis ist so natürlich wie Ihr eigenes Haar.
Wie können wir Ihnen helfen?
Sie interessieren sich für eine professionelle Diagnostik und Behandlung Ihres Haarausfalls? Oder Sie möchten Ihre Wimpern, Augenbrauen oder Ihren Bart durch eine Haartransplantation wiederherstellen oder optisch verschönern lassen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Reza P. Azar, Ärztlicher Leiter
Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin
Telefon: +49-30 206 474 18
E-Mail: info@ifue-haartransplantation.de