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Haarausfall & Schilddrüse: Überfunktion bzw. Unterfunktion
Die Ursachen für Haarausfall können vielseitig begründet sein - unter anderem in einer Fehlfunktion der Schilddrüse. Über die Schilddrüsenhormone werden lebenswichtige Körperfunktionen gesteuert, auch das Haarwachstum. Häufige Fehlfunktionen sind eine Unter- (Hypothyreose) sowie eine Überfunktion (Hyperthyreose) der Schilddrüse. Dabei werden zu wenige oder zu viele Hormone produziert und ausgeschüttet. Das führt auch zu einer Störung der Wachstumsphasen des Körperhaares.
Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen Hintergründe über den Haarausfall im Zusammenhang mit der Schilddrüse vor. Dabei beleuchten wir Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Bei Fragen nehmen Sie bitte direkt Kontakt auf.

Warum fallen die Haare aus?
Die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) beeinflussen den Stoffwechsel im menschlichen Körper. Das Haarwachstum wird in den Haarfollikel gesteuert, diese haben einen natürlichen Kreislauf. Wird dieser Kreislauf durch zu wenige oder zu viele Hormone aus der Schilddrüse gestört, kommt es zu Veränderungen im Haarwachstum bzw. einem Ausfall von Haaren. Haare haben einen natürlichen Wachstumszyklus, dieser besteht aus drei Phasen:
- Wachstumsphase (Anagenphase): In den Haarfollikeln werden Haare gebildet, diese Phase dauert mehrere Jahre an.
- Übergangsphase (Katagenphase): Das Haarwachstum kommt auf natürliche Weise zum erliegen, da die Nährstoffzufuhr vom Körper nach und nach eingestellt wird. Diese Phase dauert etwa 1-2 Wochen an.
- Ruhephase (Telogenphase): Sobald die Nährstoffversorgung zum Erliegen kommt, verliert das Haar an Kraft und fällt schließlich aus. Diese Phase dauert etwa 10-12 Wochen.
Nachdem das Haar ausgefallen ist, wechselt das Haarfollikel wieder in die erste Phase und bildet ein neues Haar aus.
Nun zum Problem der Schilddrüsenhormone: Wenn die Haarfollikel durch zu wenige oder zu viele Hormone fehlgesteuert werden, ist ihr Wachstum fehlgeleitet. Dadurch erlangen die Haare keine ausreichende Stabilität und werden zu fein, matt und brüchig. Zudem erreichen sie nicht ihre gewohnte Länge und fallen zu früh oder direkt aus.
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Unter dem Begriff “Hypothyreose” versteht man eine krankhafte Unterfunktion der Schilddrüse. Dadurch resultiert eine mangelnde Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4).
Typische Symptome der Schilddrüsenunterfunktion
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Haarausfall mit einer Schilddrüsenunterfunktion verbunden ist, achten Sie bitte auch auf die folgenden Symptome:
- Allgemeine Antriebslosigkeit und Leistungsminderung
- Konzentrationsschwäche und schnelle Ermüdung
- Allgemeine körperliche Schwäche mit verstärkter Müdigkeit
- langsamer Puls, niedriger Blutdruck
- Gewichtszunahme
- langsame Reflexe
- Appetitlosigkeit
- Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen bis zur Depression
- langsamer Stoffwechsel mit häufigen Verstopfungen
- Kälteempfindlichkeit welche sich durch Frieren bemerkbar macht
- Zyklusstörungen bei Frauen
- Libido- und Erektionsstörungen bei Männern
- trockene und raue Haut
- verändertes Haarwachstum, oft beschleunigt aber brüchig
Ursache und Entstehung
Bei Erwachsenen liegt die Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion in den meisten Fällen in einer chronische Schilddrüsenentzündung. Diese wiederum wird zumeist von einer Autoimmunerkrankung (auch als Hashimoto-Thyreoiditis bezeichnet) ausgelöst.
Bei Männern ist diese Erkrankung deutlich weniger ausgeprägt als bei Frauen - häufig im mittleren Alter. Auch nach einer Entbindung kommt es bei Frauen relativ häufig zu einer temporären Unterfunktion der Schilddrüse, die sich allerdings oft von selbst wieder zurückbildet. Nach der Geburt tritt dies bei etwa vier bis zehn Frauen von 100 auf.
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Entgegengesetzt zu einer Unterfunktion, können die beiden Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) auch im Überfluss produziert und ausgeschüttet werden. Dann ist von einer “Hyperthyreose” die Rede. Diese Autoimmunerkrankung kann eine Vielzahl von verschiedenen Krankheitserscheinungen hervorrufen. Eine mögliche Folge der Überproduktion an Hormonen ist unter anderem der Haarausfall.
Typische Symptome
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann Haarausfall auslösen, achten Sie jedoch bitte auch auf die folgenden Symptome:
- Struma; vergrößerte Schilddrüse (oft sichtbar durch eine Verdickung des Halses)
- beschleunigter Herzschlag – teils Herzrasen in Ruhe oder schon bei geringer körperlicher Anstrengung
- Wärmeempfindlichkeit mit teils starker Schweißproduktion
- Gewichtsverlust trotz Heißhunger und ausreichender Nahrungszufuhr
- erhöhter Stoffwechsel mit gesteigerte Stuhlfrequenz
- Nervosität und Zittern
- verändertes Haarwachstum, oft beschleunigt aber brüchig
Ursache und Entstehung
Die häufigste Ursache für eine Überfunktion der Schilddrüse ist eine Autoimmunerkrankung (Basedowsche Erkrankung auch als Morbus Basedow bezeichnet) oder eine Schilddrüsenautonomie.
Auch eine erhöhte Zufuhr von Schilddrüsenhormonen in Form von Medikamenten (Thyreotoxicosis factitia) kann die Überfunktion verantwortlich sein. In den meisten Fällen kann eine medikamentöse Behandlung die Schilddrüsenüberfunktion erfolgreich regulieren. In schwereren Fällen muss eine Operation durchgeführt werden.
Veränderung des Haarbildes bei Schilddrüsenerkrankungen
- In vielen Fällen kommt es zu einem brüchigen, matten und stumpfen Erscheinungsbild der Haare bis zum diffusen Haarverlust, welcher sich oft nicht nur auf die Kopfhaare beschränkt.
- Auch die Körperhaare, wie z.B. Wimpern, Augenbrauen, Bein- und Brusthaaren sind vom Haarausfall betroffen.
- Je nachdem wie lange die Störung des Hormonhaushaltes der Schilddrüse anhält, kann es zu kahlen Stellen kommen.
Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen
Die Diagnose der Schilddrüsenüber oder -unterfunktion ist oft nicht einfach. Denn es können sehr viele Symptome zusammentreffen, die einzeln betrachtet ebenfalls auf andere Erkrankungen hinweisen können. Schilddrüsenerkrankungen können viele der oben genannten Symptome aufweisen oder symptomarm verlaufen.
- Die Hypothyreose oder Hypothyreose kann durch Urin- und Blutuntersuchungen festgestellt und nachgewiesen werden. Störungen werden durch eine eine Analyse des Blutbildes aufgedeckt. In der Regel kann die Schilddrüsenunterfunktion medikamentös erfolgreich behandelt werden.
- Im Anschluss erfolgt normalerweise eine Überweisung zum Endokrinologen, der auf die Behandlung von Schilddrüsenkrankheiten spezialisiert ist. Weitere endokrinologische Untersuchungen können genauen Aufschluss über die Ursachen und eine erfolgreiche Behandlung der Fehlfunktion der Schilddrüse geben.
Haarwachstum & Haarkorrektur nach Schilddrüsenerkrankungen
Zunächst gilt es die Ursache für die Fehlfunktion zu finden und zu beheben. Je nach Ursache ist hierfür ein medizinischen Eingriff erforderlich oder die Einnahme von Medikamenten. Im Anschluss sollte sich wieder ein Gleichgewicht im Hormonhaushalt einstellen.
- Oftmals setzt das Haarwachstum dann wieder von selbst ein bzw. es normalisiert sich. Allerdings kann es sein, dass sich manche Stellen nicht mehr komplett erholen.
- Haarausfall durch Schilddrüsenerkrankung kann während und nach der medikamentösen Einstellung sehr erfolgreich mit regenerativen Behandlungsmethoden wie PRP behandelt werden.
- Falls die Erkrankung lange zurückliegt bzw. die regenerative PRP Behandlung versäumt wurde, entstehen kahle Stellen, welche mittels einer Haartransplantation behandelt werden müssen. Die lichten Stellen oder Lücken an Kopf-, Wimpern- und Augenbrauenhaaren werden hierbei mit gesunden Haarfollikel wieder aufgefüllt.

Haarausfall, hervorgerufen durch eine Schilddrüsenerkrankung (vor der Behandlung).

Nach einer PRP Behandlung erholten sich die Haarwurzeln und lichte Stellen sind wieder mit Haaren gefüllt.
Wie können wir Ihnen helfen?
Sie interessieren sich für eine professionelle Diagnostik und Behandlung Ihres Haarausfalls? Oder Sie möchten ihre Wimpern, Augenbrauen oder Ihren Bart durch eine Haartransplantation wiederherstellen oder optisch verschönern lassen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Reza Azar, Ärztlicher Leiter
Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin
Telefon: +49-30 206 474 18
E-Mail: info@ifue-haartransplantation.de