Bei Frauen, die von Haarausfall betroffen sind, ist der Leidensdruck enorm hoch, da lichtes Kopfhaar bei ihnen viel weniger gesellschaftlich akzeptiert ist. Schönes und volles Haar gilt schließlich immer noch als Inbegriff von Weiblichkeit.
Der typisch erblich-genetisch bedingte Haarausfall bei Frauen beschränkt sich zumeist auf den Oberkopf - mit Beginn im Mittelscheitel - ohne Beteiligung der Tonsur/Vertex und des vorderen Haaransatzes. Diese typische genetische Musterbildung des Haarausfalls am Oberkopf kommt nur bei etwa 10% der von Alopezie betroffenen Frauen vor. In mehr als 90% der Fälle liegt dem Haarverlust ein diffuser Haarausfall mit möglichen genetischen Ursachen zu Grunde.
Daher ist die Diagnostik bzw. die Ursachenfindung des Haarverlusts bei Frauen eine ärztliche Herausforderung, welche eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen erfordert. Leider ist der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Ärzten einer Patientin, den eine individuelle Diagnostik und Therapie des weiblichen Haarausfalls voraussetzt, in den meisten Fällen nicht gegeben. Dieser Austausch ist so wichtig, um die sogenannte „Patientenkarriere“ zu kennen. Erst wenn der Arzt, der den Haarausfall behandelt, über Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalte und Konfliktsituationen in der Familie informiert ist, kann er die Frau effektiv behandeln.
Die schonende Haartransplantation nach der I-FUE Methode stellt eine großartige Möglichkeit dar, den betroffenen Frauen zu helfen. Aufgrund der verschiedenen Ursachen, die der diffuse Haarausfall haben kann, führen wir im Zentrum für Moderne Haartransplantation erst durch, wenn die systematische Diagnostik und Ursachenfindung erfolgreich beendet und die Therapie mit Medikamenten im Vorfeld eingeleitet worden ist.