Haarausfall durch Rauchen: Welche Zusammenhänge bestehen & wirksame Therapie-Ansätze

Die Inhaltsstoffe von Zigarettenrauch können im menschlichen Körper auf vielfältige Weise Schaden hervorrufen - von Gefäßerkrankungen über chronische Bronchitis bis hin zu einer erhöhten Rate an Krebserkrankungen. Was viele Menschen nicht wissen: Rauchen kann auch zu Haarausfall führen oder einen bereits bestehenden Haarverlust verstärken.

Warum das so ist und ob auch E-Zigaretten oder Pfeifen den gleichen Effekt haben, erfahren Sie in dieser Übersicht.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Rauchen ruft im Körper viele gesundheitsschädliche Effekte hervor und kann Haarausfall begünstigen.
  • Die Gründe für schädliche Auswirkungen des Zigarettenkonsums auf die Haargesundheit sind vielfältig: Die Schadstoffe schädigen die Blutgefäße, schwächen das Immunsystem, rufen Stressreaktionen hervor und beeinflussen den Hormonhaushalt.
  • Besonders häufig kommt es bei Rauchern zu einer Verschlechterung von erblich bedingtem Haarverlust.
  • Wichtigste Therapie ist das Beenden des Nikotinkonsums.
  • Unterstützend wirken können Sport, gesunde Ernährung oder bioregenerative Therapien.

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2. Rauchen und schädliche Auswirkungen auf den Körper

Der Qualm von Zigaretten enthält etwa 5.000 verschiedene Stoffe. Davon gelten rund 250 als giftig und weitere 90 als krebserregend. Auch der bekannteste Inhaltsstoff von Zigaretten, das Nikotin, ist ein starkes Gift. In den Mengen, in denen der Stoff beim Rauchen aufgenommen wird, reicht er nicht für eine akute Vergiftung aus. Wer Zigaretten allerdings isst oder aus Versehen verschluckt, schwebt in tödlicher Gefahr. Kleine Kinder können schon durch den Verzehr einer einzigen Zigarette sterben. Zu den weiteren schädlichen Stoffen in Zigaretten gehören Teer, Kohlenmonoxid, Arsen, Benzol oder das radioaktive Pollonium.

  • Über die Hälfte der Menschen, die regelmäßig rauchen, sterben vorzeitig. Rauchen beschleunigt den Alterungsprozess deutlich.
  • Zigaretten gelten zum Beispiel als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sie die Blutgefäße schädigen und Arteriosklerose begünstigen. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  • Da sich Rauchen auch auf den Zuckerstoffwechsel auswirkt, haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, an der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus zu erkranken.
  • Auch auf die Lunge hat der Tabakkonsum große Auswirkungen. Viele Raucher leiden an einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD), die im Verlauf zu einer Zerstörung des Lungengewebes mit Überblähung der Lunge (Lungenemphysem) führen kann. Das Risiko für Lungenkrebs ist bei Rauchern fast 30-mal höher als bei Nichtrauchern.
  • Auch das Risiko für andere Krebsarten steigt deutlich, vor allem für Mundboden-, Kehlkopf- oder Speiseröhrenkrebs, aber auch für Leukämien, Leberkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
  • Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, riskieren eine erhöhte Fehlbildungsrate und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fehl-, Früh- oder Totgeburten.
  • Abgesehen davon verschlechtert Rauchen das äußere Erscheinungsbild, da es oft zu gelben Verfärbungen der Zähne und der Fingernägel führt, schlechten Atem verursacht und die Haut einen fahlen Grauschleier haben kann.

Zudem lassen sich Zusammenhänge erkennen zwischen Rauchen und weiteren gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen. Wer viel raucht, hat häufig auch einen höheren Alkoholkonsum als Nichtraucher, ist mit höherer Wahrscheinlichkeit übergewichtig und ernährt sich ungesünder.

3. Welchen Einfluss hat Rauchen auf Haarausfall?

Neben den bereits beschriebenen Effekten auf den ganzen Körper wirkt sich Rauchen auch negativ auf die Haargesundheit aus.

  • In verschiedenen Studien, zum Beispiel einer Untersuchung von Lin-Hui Su et al. aus Taipeh, zeigte sich, dass zwischen Zigarettenkonsum und Haarausfall ein starker Zusammenhang besteht.
  • Auch andere Forscher konnten eine um 80 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für Haarausfall im Vergleich zu Nichtrauchern belegen, bei starken Rauchern sogar um etwa 130 Prozent.

Warum ist Rauchen schlecht für die Haargesundheit?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich Rauchen negativ auf die Haare auswirkt.

  • Ein Grund ist eine verschlechterte Durchblutung der Haarfollikel. Die Inhaltsstoffe der Zigaretten verengen die Blutgefäße und können zu einer Schädigung der Gefäßstruktur führen. Dadurch werden die Haarfollikel schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und erhalten dadurch weniger Bausubstanzen, um ein gesundes Haar wachsen zu lassen.
  • Zusätzlich schwächt Rauchen das Immunsystem, welches uns vor verschiedenen Erkrankungen und Infektionen schützt. Ein geschwächtes Immunsystem kann die Gefahr von bakteriellen Entzündungsreaktionen oder Pilzinfektionen der Kopfhaut erhöhen. Diese Infektionen wiederum können Haarausfall verursachen.
  • Außerdem bedeutet Rauchen Stress für den Körper. Auch wenn viele Leute meinen, der Griff zur Zigarette würde sie entspannen, erhöht Rauchen den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Anspannung der Muskeln. Gleichzeitig kennt jeder Raucher den Stress, wenn er gerade nicht rauchen kann und Entzugserscheinungen spürt. Erhöhter Stress begünstigt Haarverlust.
  • Die Inhaltsstoffe von Zigaretten beeinflussen auch den Hormonhaushalt. Dadurch kommt es unter anderem zu einem Anstieg des Hormons Dihydrotestosteron (DHT), was eine entscheidende Rolle bei erblich bedingtem Haarausfall spielt. Im Extremfall kann es bei dieser Form des Haarverlusts fast bis zur Glatzenbildung kommen.
  • Es gibt Hinweise darauf, dass Rauchen auch unser Erbgut beeinflusst. Durch solche Schädigungen können bestimmte Stoffwechselvorgänge des Körpers beeinträchtigt werden, die für ein gesundes Haarwachstum wichtig sind.

Zudem lassen sich Zusammenhänge erkennen zwischen Rauchen und weiteren gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen. Wer viel raucht, hat häufig auch einen höheren Alkoholkonsum als Nichtraucher, ist mit höherer Wahrscheinlichkeit übergewichtig und ernährt sich ungesünder.

4. Was ist mit E-Zigaretten und Co?

Manche Menschen greifen als Alternative zu herkömmlichen Tabakprodukten zu E-Zigaretten, da diese angeblich weniger schädlich sein sollen. Doch stimmt das? Im Unterschied zu normalen Zigaretten wird bei E-Zigaretten kein Tabak verbrannt und der entstehende Rauch eingeatmet. Vielmehr werden bestimmte Flüssigkeiten, sogenannte Liquids, mithilfe des Akkus stark erhitzt und zu einem Nebel verdampft. Diese Aerosole atmet man ein.

Tatsächlich ist die Studienlage zu E-Zigaretten wesentlich weniger eindeutig als zum herkömmlichen Glimmstängel. Dadurch, dass sie auch deutlich kürzer auf dem Markt sind, fehlen Studien zu Langzeitfolgen. Grob lässt sich sagen, dass die schädliche Wirkung von Zigaretten in Teilen durch die Verbrennungsprodukte des Tabaks entsteht. Diese Stoffe fallen bei der E-Zigarette weg. Trotzdem können durch die erhitzten Liquids ähnliche gesundheitsgefährdende und krebserregende Substanzen entstehen wie bei Zigaretten.

Deshalb lässt sich nicht pauschal sagen, dass eine E-Zigarette weniger schädlich ist als herkömmliches Rauchen, auch wenn insgesamt etwas weniger Schadstoffe in den Körper gelangen. Ähnliches gilt für andere Verfahren, bei denen nicht geraucht, sondern gedampft wird, wie zum Beispiel bei der Shisha.

Andere Zigarettenalternativen wie Pfeife oder Zigarre werden in puncto Gesundheit ebenfalls häufig unterschätzt. Sie sind jedoch hinsichtlich der Schadstofffreisetzung und der krebserregenden Wirkung nahezu genauso gefährlich wie Zigaretten.

5. Welche Arten von Haarausfall löst Rauchen aus?

Es gibt keine Grenze, unterhalb derer man Rauchen als ungefährlich einstufen kann. Grundsätzlich kann jede einzelne Zigarette dem Körper schaden und zu Haarausfall führen.

  • Zum einen wird diffuser Haarausfall begünstigt, da Rauchen wie bereits oben geschildert zu einer schlechteren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haare führt, den Stresspegel im Körper erhöht und das Immunsystem einschränkt.
  • Auch äußerlich schadet der Rauch der Frisur. So wie er sich in Gardinen und Polstern festsetzen kann, klebt er auch in den Haaren. Das kann die Haare austrocknen und zu Spliss und Haarbruch führen. Hier liegt auch der Grund, weshalb Passivrauchen ebenfalls die Haarqualität verschlechtern kann.

Zusätzlich hat sich gezeigt, dass Zigarettenkonsum insbesondere erblich bedingten Haarausfall begünstigt, sodass dieser früher eintreten und verstärkt sein kann. Laborchemisch lässt sich darstellen, dass bei Rauchern der DHT-Spiegel im Körper erhöht ist. Eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber diesem männlichen Geschlechtshormon gilt als Hauptursache für erblich bedingten Haarausfall, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Erblich bedingter Haarausfall beginnt meist mit den typischen Geheimratsecken und kann fortschreiten, bis nur noch ein dünner Haarkranz am Hinterkopf stehen bleibt.

6. Ist Haarausfall durch Rauchen reversibel?

Die gute Nachricht ist: Durch Rauchen bedingter Haarausfall ist grundsätzlich reversibel. Das heißt aber auch: Die einzige Möglichkeit, gesundheitliche Auswirkungen des Rauchens zu verhindern, ist es, mit dem Rauchen aufzuhören.

Wenn die Schadstoffe aus dem Körper entfernt sind, kann er sich erholen und wieder normal funktionieren. Dann kann auch ein normales Haarwachstum wieder einsetzen. Wie lange es dauert, bis die Haare wieder normal wachsen, ist individuell sehr unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie lange und wie stark man geraucht hat.

Außerdem hängt die Reversibilität davon ab, wie ausgeprägt der Haarausfall gewesen ist. Sind die Haarfollikel bereits komplett verkümmert, kann kein Haar mehr daraus wachsen. Wenn das Rauchen einen erblich bedingten Haarausfall begünstigt hat, kann man nach dem Rauchstopp damit rechnen, dass dieser langsamer voranschreitet. Da die genetische Komponente aber sehr groß ist, wird man den Haarverlust durch Nikotinverzicht alleine nicht stoppen können.

Wenn auch nach Beenden des Rauchens der Haarausfall weiterhin fortschreitet, sollte man einen Arzt aufsuchen und abklären lassen, ob eventuell weitere Ursachen zugrunde liegen.

Was tun bei Haarausfall durch Rauchen?

Die wichtigste Therapie, Haarausfall durch Rauchen zu stoppen, ist das Beenden des Zigarettenkonsums. Dies sollte unbedingt Teil der Therapie sein. Vielen Menschen fällt das aber schwer und funktioniert vor allem nicht innerhalb kurzer Zeit. Deshalb ist es sinnvoll, begleitend weitere Maßnahmen einzusetzen, um den Haarausfall zu stoppen.

7.1 Sport

Sport kann der Haargesundheit sehr zuträglich sein. Durch die erhöhte Schweißproduktion werden Giftstoffe ausgespült. Außerdem reduziert Sport den Stresspegel und senkt dadurch auch die Stresshormone im Blut. Zu viele Stresshormone können Haarverlust begünstigen.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass durch körperliche Aktivität die Durchblutung verbessert wird. Das kommt auch der Durchblutung der Kopfhaut zugute. So werden die Haarfollikel besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und haben damit genug Substrate, um gesund zu wachsen.

7.2 Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist ein wichtiger Baustein für ein kräftiges Haarwachstum. Die darin enthaltenen Vitamine und Nährstoffe sind für das Haarwachstum essenziell. Insbesondere ein Eisenmangel ist auch in unseren Breiten ein häufiger Grund für übermäßigen Haarverlust.

Genauso kann ein Mangel an Proteinen, Zink und Selen sowie der Vitamine A, B, C, D und E Haarausfall hervorrufen. Zu einer gesunden Ernährung gehören viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Bestimmte Lebensumstände wie Schwangerschaft und Leistungssport oder verschiedene Erkrankungen können einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen verursachen. Wer einen ärztlich festgestellten Mangel bestimmter Stoffe hat, kann diese durch Nahrungsergänzungsmittel substituieren.

7.3 PRP zur Stärkung der Haarwurzeln

Eine Möglichkeit, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und dadurch das Haarwachstum anzuregen, sind bioregenerative Therapien. Eine etablierte Methode ist zum Beispiel die PRP-Therapie. PRP steht für Platelet Rich Plasma oder plättchenreiches Plasma.

Es handelt sich um eine Eigenbluttherapie, bei der dem Patienten Blut entnommen und in einem speziellen Verfahren aufbereitet wird. Dadurch entsteht ein Serum, was reich an Wachstumsfaktoren, Mikronährstoffen und Zytokinen ist. Dieses wird in die Kopfhaut injiziert. Dadurch werden die Haarfollikel aktiviert und das Wachstum neuer Haare angeregt.

8. Fazit

Rauchen hat viele gesundheitsschädliche Einflüsse auf den menschlichen Körper. Es kann unter anderem diffusen und erblich bedingten Haarausfall begünstigen.

Wichtigster Teil der Therapie ist das konsequente Beenden des Nikotinkonsums. Um begleitend das Haarwachstum zu unterstützen und andere Einflüsse auf die Haargesundheit zu verbessern, können Sport, gesunde Ernährung oder bioregenerative Therapien helfen.

Um die individuell beste Therapie für Sie persönlich zu finden, kann es sinnvoll sein, frühzeitig einen Experten für Haarausfallbehandlungen zu kontaktieren. Wir vom Zentrum für moderne Haartransplantation in Berlin stehen Ihnen gerne als kompetente Anlaufstelle zu Verfügung.

Wie können wir Ihnen helfen?

Sie interessieren sich für eine professionelle Diagnostik und Behandlung Ihres Haarausfalls? Oder Sie möchten ihre Wimpern, Augenbrauen oder Ihren Bart durch eine Haartransplantation wiederherstellen oder optisch verschönern lassen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Reza Azar, Ärztlicher Leiter

Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin

Telefon: +49-30 206 474 18

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Reza P. Azar

Reza P. Azar ist einer der Pioniere innovativer Haarausfallbehandlungen und der modernen Haarchirurgie. Seit 2008 leitet er das „Zentrum für moderne Haartransplantation", in dem er als Haarchirurg und Experte für Haarausfalldiagnosen, -therapien und -behandlungen tätig ist. Im Laufe der Jahre konnten bereits tausende Patienten mit Haarausfall-Problemen erfolgreich behandeln werden.

Durch Forschungsarbeiten und ständige Weiterentwicklungen prägt er die Entwicklungen der modernen Haarchirurgie. Seine fachliche Meinung ist regelmäßig in TV, Presse und Radio gefragt, zudem ist er Autor verschiedener Fachbeiträge und Fachbücher.

Die Erfolgsraten bei Haarausfallbehandlungen liegen bei über 90%. Seine jüngste Errungenschaft ist die Entwicklung der "IG-Haartransplantation", transplantierten Haarfollikel gehen nach der Transplantation in direktes Wachstum über und fallen nicht zunächst aus, eine Revolution in der Haartransplantation.