Juckende Kopfhaut und Haarausfall:
Diese Ursachen können dahinter stecken

Mehr als jeder Vierte hat regelmäßig mit juckender Kopfhaut zu kämpfen und noch mehr Menschen haben generell eine sehr empfindliche Kopfhaut. Manchmal geht sogar ein vermehrter Haarausfall damit einher.

Steht der Juckreiz mit dem Haarausfall in Verbindung? Ist das häufige Kratzen am Kopf problematisch für die Haare? Die Ursachen für den Juckreiz können vielfältig sein und von einfachen Stylingfehlern bis hin zu vielen verschiedenen Erkrankungen reichen.

Im folgenden Beitrag stellen wir Hintergründe über juckende Kopfhaut und Haarausfall vor.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Juckende Kopfhaut mit Haarausfall kann viele Ursachen haben: Pilzbefall, Parasiten, Infektionen oder verschiedene Hautkrankheiten.
  • Haarausfall kann auch durch trockene, juckende Kopfhaut in Verbindung mit starkem Kratzen entstehen.
  • Häufig liegt aber keine Krankheit vor, sondern es sind bestimmte Pflegeprodukte, Unverträglichkeiten oder schlechte Styling-Gewohnheiten ursächlich.
  • Die Ursachen für juckende Kopfhaut lassen sich oft gut beheben und der einhergehende Haarausfall ist meist reversibel.
  • Die Ursachen des Haarausfalls bzw. die damit verbundenen Reaktionen im Körper können ebenfalls zu Juckreiz führen.

2. Hängen juckende Kopfhaut und Haarausfall zusammen?

Juckende Kopfhaut muss nicht, kann aber mit Haarausfall zusammenhängen.

Viele Leute leiden unter einer sehr empfindlichen Kopfhaut, die mit Trockenheit, Spannungsgefühl, Juckreiz, Schuppenbildung oder Rötung einhergeht.

Bei manchen Menschen schmerzt die Kopfhaut sogar schon bei normalen Berührungen oder beim Kämmen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Trichodynie (auch "Haarschmerzsyndrom" oder "Haarwurzelschmerz" genannt). Dabei handelt es sich um eine medizinische Erkrankung, die durch schmerzhafte Empfindungen oder Unwohlsein im Bereich der Kopfhaut und der Haarfollikel gekennzeichnet ist. Die Schmerzen werden normalerweise als brennend, kribbelnd oder juckend beschrieben und treten häufig auf, wenn die Haare berührt oder gebürstet werden.

Der Juckreiz führt aber nicht per se zu Haarausfall. Haarausfall tritt meistens dann auf, wenn bestimmte Erkrankungen der Kopfhaut vorliegen, die die Haarfollikel schädigen. Auch wer wegen des Juckreizes viel kratzt, kann Haarausfall durch mechanische Schädigung des Haares verursachen.

Haarausfall kann jedoch zu Juckreiz führen. Denn dem Haarausfall geht in den meisten Fällen eine Reaktion der Haarwurzel voraus, z.B. eine Entzündung. Dadurch wird die Umgebung der Haarwurzel gereizt: Gewebe, Gefäße, Nerven usw., was zu Juckreiz führen kann.

3. Erkrankungen die zu Juckreiz und Haarausfall führen können

Es gibt verschiedene Erkrankungen, die zu Juckreiz und Haarausfall führen können. Einige davon können neben der Kopfhaut auch andere Körperstellen befallen. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Krankheiten und Erreger.

  • Malassezia furfur: Dabei handelt es sich um einen Hefepilz, der zur normalen Hautflora gehört. Er ernährt sich von Fetten, die durch die Talgdrüsen der Haut produziert werden. Besonders bei starker Tätigkeit der Talgdrüsen, wie sie bei manchen Menschen vorliegt oder zum Beispiel in der Pubertät vorkommen kann, vermehrt sich der Hefepilz stark. Dadurch kann es zu ausgeprägten Schuppen und Juckreiz der Kopfhaut kommen. Auch an anderen Orten mit dichten Talgdrüsen können Hautreizungen vorkommen, zum Beispiel am Oberkörper oder dem Nacken.
  • Seborrhoisches Ekzem: Hier handelt es sich um eine Hauterkrankung, die auf der Kopfhaut oder im Gesicht vorkommen kann. Neben Juckreiz kommt es zur Bildung von großen, fettigen Schuppen. Als Auslöser wird eine Hautreaktion durch den Befall von Malassezia-Hefen diskutiert.
  • Kopfpilz: Einen Kopfpilz nennt man auch Tinea capitis. Er gehört zur Gruppe der Hautpilze oder Dermatophytosen. Es ist eine Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Sie ist ansteckend und kann auch von Tieren auf den Menschen übertragen werden, zum Beispiel von Hunden oder Katzen. Hierbei kommt es typischerweise neben einer Rötung und Schuppung auch zu runden Flecken auf der Kopfhaut, wo die Haare ausfallen oder kurz abbrechen.
  • Bakterielle Infektionen der Kopfhaut: Sie können vor allem dann entstehen, wenn die Haut durch andere Erkrankungen oder kleine Verletzungen bereits geschädigt ist. Es können sich kleine eitrige Pickelchen bilden, die schmerzhaft sind oder einen starken Juckreiz auslösen. Auch die Haare können dünner oder brüchiger werden.
  • Lupus erythematodes: Ein systemischer Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, die nahezu alle Organsysteme befallen kann. Auch eine Entzündung der Haut und der Haarfollikel ist möglich. Das beschränkt sich nicht nur auf die Kopfhaut, sondern kann auch Bart, Wimpern, Augenbrauen oder Körperhaar betreffen. Es gibt unterschiedliche Arten von Kopfhautbefall bei einer Lupus-Erkrankung. Bei der einen Form bilden sich scheibenförmige Läsionen, die stark gerötet sind, jucken und schuppen. Häufig fällt das Haar an diesen Stellen komplett und dauerhaft aus. Bei der anderen Form kommt es eher zu einem diffusen Haarausfall, oft im Bereich des Haaransatzes. Das Haar kann auch insgesamt dünner oder brüchiger werden.
  • Lichen ruber follicularis: Dies ist eine Sonderform des Lichen ruber planus. Bei der auch als Knötchenflechte bekannten Hauterkrankung kann ein Befall der Kopfhaut vorkommen, der sich speziell gegen die Haarfollikel richtet. Es kommt zu diffusen, stecknadelkopfgroßen, roten Erythemen um die einzelnen Haare herum. Im Verlauf fallen die Haare aus, es können vernarbte Stellen zurückbleiben.
  • Schuppenflechte: Die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine Hauterkrankung, die sich durch typische rote Plaques mit silbrigen Schuppen auszeichnet. Oft ist ein ausgeprägter Juckreiz vorhanden. Wenn sich die Plaques auf der Kopfhaut um die Haarschäfte herum bilden, kann es zu einem Haarverlust kommen, der jedoch oft reversibel ist. Bei einer sehr starken Psoriasis können die Haare auch abbrechen und an den betroffenen Stellen zu einem irreversiblen Haarausfall führen.
  • Neurodermitis: Neurodermitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die stark juckt und die Haut anfällig macht für einen Keimbefall. Neurodermitis der Kopfhaut ist oft sehr unangenehm wegen eines ausgeprägten Juckreizes. Außerdem können die Haare ausfallen und es kann zu Schmerzen beim Kämmen kommen. Physikalische oder chemische Reize wie heißes Fönen oder Haarefärben können die Erkrankung deutlich verschlechtern.
  • Folliculitis decalvans: Hier handelt es sich um eine seltene chronische Hauterkrankung, die Entzündungen der Haarbälge hervorruft. Neben Schmerzen, Jucken und Brennen der Kopfhaut treten auch kleine Papeln oder Pusteln auf, die vernarben und zu einem unwiederbringlichen Haarverlust führen können.
  • Läuse, Milben und Flöhe: Die Parasiten sorgen für kleine Verletzungen der Kopfhaut, um an Blut zu kommen. Durch den dabei abgegebenen Speichel der Tiere entstehen kleine Rötungen und Schwellungen, die extrem jucken können. Nur sehr selten kann bei starkem Parasitenbefall Haarausfall entstehen. Entgegen verbreiteter Meinung können Läuse und Co. jeden treffen und haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.
  • Allergische Reaktionen: Eine Allergie kann grundsätzlich durch jeden Stoff ausgelöst werden, der mit der Kopfhaut in Kontakt kommt. Dazu gehören zum Beispiel Pflegeprodukte oder Haarfärbemittel. Kennzeichnend ist ein sehr plötzlich auftretender starker Juckreiz, der kurz nach Kontakt mit dem Auslöser beginnt. Bei einer starken Entzündungsreaktion können auch die Haarwurzeln in Mitleidenschaft gezogen werden, aber zu einem relevanten Haarausfall kommt es normalerweise nicht.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Eine Funktionsstörung der Schilddrüse bringt den Hormonhaushalt durcheinander und kann dadurch für trockene, juckende Kopfhaut und diffusen Haarausfall verantwortlich sein. Dies ist aber reversibel, wenn die Schilddrüsenerkrankung behandelt wird.

4. Haarausfall durch starkes Kratzen

Die Kopfhaut ist ein sensibler Bereich. Häufiges und starkes Kratzen kann dazu führen, dass die Haare und Haarwurzeln mechanisch beschädigt oder sogar ausgerissen werden.

Durch starkes Kratzen entstehen außerdem kleine Verletzungen der Kopfhaut, die das Eindringen von Keimen erleichtern und bestehende Hautkrankheiten verschlimmern können - was wiederum dadurch ausgelösten Haarausfall verschlechtern kann. Im Extremfall entstehen durch starkes Kratzen Narben auf der Kopfhaut, wodurch sich dauerhafte kahle Stellen bilden können.

Häufig sind alltägliche Fehler der Auslöser für juckende Kopfhaut mit Haarverlust, ohne dass eine ernsthafte Erkrankung dahintersteckt.

  • Oft ist falsche Haarpflege ein Problem. Viele Menschen waschen ihre Haare zu häufig und mit zu aggressiven Mitteln. Dadurch wird der Säureschutzmantel der Haut zerstört und die Haut wird trocken und verliert an Spannkraft. Es können sich sogar kleine Risse bilden, die einerseits schmerzhaft sind und andererseits Eindringpforten für Bakterien und Pilze bilden können.
  • Wichtig ist auch, Shampoo und Spülung nach dem Haarewaschen wieder gründlich auszuwaschen. Denn wenn ständig Rückstände davon im Haar verbleiben, kann das die Kopfhaut stark reizen.
  • Auch zu häufiges und zu heißes Fönen kann die Kopfhaut austrocknen.
  • Wer regelmäßig zum Friseur geht für Dauerwelle und Haarefärben tut seiner Kopfhaut ebenfalls nichts Gutes. Viele der verwendeten Mittel enthalten aggressive Stoffe, die die Haut reizen und zu Rötungen und Kopfjucken führen können.
  • Selbst "normale" Umwelteinflüsse können der Kopfhaut schaden und sie austrocknen, zum Beispiel starke Sonneneinstrahlung - insbesondere ein Sonnenbrand auf dem Kopf -sowie Kälte oder Chlorwasser.
  • Im täglichen Umgang mit der Haarpflege lauern ebenfalls Gefahren. Wer seine Haare mit zu viel Druck oder Zug bürstet oder häufig sehr enge Frisuren wie Dutts oder Pferdeschwänze trägt, kann das Haar schädigen.
  • Durch die mechanischen Kräfte können kleine Verletzungen der Kopfhaut entstehen und sich entzünden oder es werden sogar Haare ausgerissen. Denselben Effekt haben zu enge Kopfbedeckungen wie Mützen, Fahrradhelme oder Badekappen.
  • Selbst Stress kann zu juckender Kopfhaut führen, weil die Anspannung der Muskulatur im Nackenbereich auch die Kopfhaut verspannt und dadurch die Durchblutung verschlechtert wird.

5. Tipps zur Selbsthilfe: Was kann ich tun?

Um Abhilfe zu schaffen, können Sie zunächst selbst hinterfragen, welche Veränderungen die juckende Kopfhaut ausgelöst haben könnten. Meistens findet man schon selbst den Auslöser und kann so das Problem beheben.

Den Auslöser für Juckreiz finden

  • Vor allem kommen neue Pflegeprodukte infrage oder sonstige Veränderungen in der täglichen Haarroutine. Nicht immer muss es das Shampoo einer neuen Marke sein, was Probleme macht. Selbst wenn beim gewohnten Shampoo die Rezeptur verändert wurde, kann das schon ausreichen.
  • Manchmal kommt es sogar vor, dass man ein Shampoo oder eine Spülung, die man bereits seit Jahren benutzt, plötzlich nicht mehr verträgt, auch wenn die Inhaltsstoffe die gleichen sind. Deshalb sollte man zunächst versuchen, mögliche auslösende Produkte wegzulassen.
  • Nutzen Sie schonende Pflegeserien, die keine Silikone, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe enthalten und nicht zu stark parfümiert sind.

Nicht kratzen und den Juckreiz unterdrücken

Auch wenn es schwerfällt, sollte man an den juckenden Stellen nicht kratzen. Das Kratzen schadet der Kopfhaut oft mehr als das eigentliche Problem. Besser ist es, die juckenden Stellen mit einer milden Salbe einzuschmieren und der Kopfhaut dadurch Feuchtigkeit zu spenden.

Ebenfalls hilfreich sein kann es, die Kopfhaut mit einem pflegenden Öl zu massieren und sie dadurch feucht und geschmeidig zu halten. Am besten eignen sich Kokosöl oder Olivenöl. Dem Kokosöl werden sogar antibakterielle und antivirale Eigenschaften nachgesagt. Auch Teebaumöl kann der Kopfhaut gut tun, weil es antibakterielle und antimykotische Eigenschaften besitzt.

Wenn der Juckreiz und der Haarausfall nicht zügig besser werden, sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen. Als erste Anlaufstelle bietet sich der Hautarzt an. Die meisten Erkrankungen können besser behandelt werden, je früher man sie entdeckt.

6. Wie kann ein Experte die Ursache feststellen?

  • Oft sind es ganz einfache Dinge, die Juckreiz und Haarausfall auslösen, zum Beispiel die Unverträglichkeit gegenüber eines Pflegeprodukts.
  • Ein Arzt kann Ihnen helfen, die infrage kommenden Auslöser gezielt zu analysieren und eventuelle Alternativen dazu zu finden.
  • Außerdem schaut sich der Experte die Haare und die Kopfhaut genau an. So können zum Beispiel verschiedene Krankheiten erkannt werden, die sich durch einen charakteristischen Hautausschlag oder typische Veränderungen der Haare bemerkbar machen.
  • Falls erforderlich, kann kann der Arzt auch Proben von den befallenen Arealen nehmen und sie untersuchen, um zum Beispiel eine Pilzerkrankung festzustellen.
  • Falls vermutet wird, dass eine systemische Erkrankung zugrunde liegt, können Blutwerte bestimmt oder weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

7. Welche Behandlungen sind erfolgsversprechend?

Die Behandlung von juckender Kopfhaut mit Haarausfall hängt ganz von der Ursache ab.

  • Manchmal kann schon eine Umstellung der Styling- und Pflegeprodukte helfen.
  • Sind schädliche Gewohnheiten für die Haarproblematik ursächlich, sollte man diese ändern - zum Beispiel weniger Druck beim Haarekämmen, keine straffen Frisuren oder seltener eine Kopfbedeckung tragen.
  • Auch ein Verzicht auf Dauerwelle und Färben kann helfen.

Wenn die Kopfhaut sehr trocken ist und deshalb zu Schuppen und Juckreiz neigt, können Öle oder Salben helfen, die Haut geschmeidig zu halten und mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.

Sind Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen die Ursache, können Medikamente helfen - in diesem Fall Antipilzmittel oder Antibiotika. Bei Hautkrankheiten gibt es oft spezielle Cremes oder Salben, die die Symptome lindern können. Ist der Haarausfall und die juckende Kopfhaut nur Symptom einer systemischen Erkrankung, hilft es am besten, die Grunderkrankung zu behandeln.

Wie können wir Ihnen helfen?

Sie interessieren sich für eine professionelle Diagnostik und Behandlung Ihres Haarausfalls? Oder Sie möchten ihre Wimpern, Augenbrauen oder Ihren Bart durch eine Haartransplantation wiederherstellen oder optisch verschönern lassen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Reza Azar, Ärztlicher Leiter

Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin

Telefon: +49-30 206 474 18

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Reza P. Azar

Reza P. Azar ist einer der Pioniere innovativer Haarausfallbehandlungen und der modernen Haarchirurgie. Seit 2008 leitet er das „Zentrum für moderne Haartransplantation", in dem er als Haarchirurg und Experte für Haarausfalldiagnosen, -therapien und -behandlungen tätig ist. Im Laufe der Jahre konnten bereits tausende Patienten mit Haarausfall-Problemen erfolgreich behandeln werden.

Durch Forschungsarbeiten und ständige Weiterentwicklungen prägt er die Entwicklungen der modernen Haarchirurgie. Seine fachliche Meinung ist regelmäßig in TV, Presse und Radio gefragt, zudem ist er Autor verschiedener Fachbeiträge und Fachbücher.

Die Erfolgsraten bei Haarausfallbehandlungen liegen bei über 90%. Seine jüngste Errungenschaft ist die Entwicklung der "IG-Haartransplantation", transplantierten Haarfollikel gehen nach der Transplantation in direktes Wachstum über und fallen nicht zunächst aus, eine Revolution in der Haartransplantation.