Tabletten & Medikamente gegen Haarausfall:
Wirksamkeit, Nebenwirkungen & Tipps vom Experten

Ausgeprägter Haarausfall kann für die Betroffenen sehr belastend sein. Der Markt bietet eine Vielzahl an Tabletten und Medikamenten gegen Haarausfall, die Abhilfe gegen Haarverlust schaffen sollen. Wer sich nicht durch Expertenrat unterstützen lässt und einfach wild verschiedene Mittel ausprobiert, wird jedoch häufig enttäuscht. Selbst wer das richtige Mittel für die richtige Ursache auswählt, kann meistens nicht auf dauerhaften Erfolg hoffen.

Im folgenden Beitrag klären wir auf, welche Medikamente erhältlich sind, welche Nebenwirkungen eintreten können und welche tatsächlich helfen!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die beliebtesten Mittel gegen Haarausfall sind Minoxidil, Finasterid und Alfatradiol. Sie werden lokal (Finasterid als Lösung, Minoxidil und Alfatradiol) oder systemisch (Finasterid in Tablettenform) angewandt.
  • Die meisten auf dem Markt erhältlichen Mittel wirken nur gegen erblich bedingten Haarausfall.
  • Lokal angewandte Produkte haben bis auf seltene Hautreaktionen keine Nebenwirkungen. Werden Wirkstoffe als Tablette eingenommen, können teils schwere unerwünschte Wirkungen auftreten.
  • Um Nebenwirkungen zu vermeiden und eine gute Wirksamkeit zu erreichen, sollten Anti-Haarausfall-Mittel nur nach Rücksprache mit einem Haarausfallexperten benutzt werden.
  • Vor der Einnahme von Medikamenten sollte zur gezielten Behandlung die Ursache des Haarausfalls gesucht werden.
  • Neben Medikamenten sind gesunde Ernährung, Hausmittel und regenerative Therapien wichtige Behandlungsansätze.

2. Die Ursache bestimmt die Therapie

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen eines Haarverlusts. Die mit Abstand häufigste Ursache ist die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarausfall.

Eine weitere mögliche Ursache ist der kreisrunde Haarausfall, eine Autoimmunerkrankung. Daneben gibt es zahlreiche Gründe für einen diffusen Haarverlust wie Nährstoffmangel, Stress, Nebenwirkungen von Medikamenten, Hormonstörungen oder -umstellungen oder verschiedene Systemerkrankungen.

So vielfältig wie die Ursachen von Haarausfall sind auch die möglichen Therapieoptionen. Es gibt nicht das eine Mittel oder Medikament gegen Haarausfall. Jede Therapie kann nur wirken, wenn sie an der richtigen Ursache ansetzt - ein Medikament gegen Fußpilz wirkt ja auch nicht gegen hohen Blutdruck.

Essenziell ist daher vor Beginn einer Therapie daher die Klärung der zugrunde liegenden Ursache. Nur dann ist die Auswahl der richtigen Maßnahme und damit ein Therapieerfolg überhaupt möglich. Daher ist auch empfehlenswert, keine eigenmächtige Behandlung durchzuführen, sondern den Grund des Haarausfalls von einem Experten abklären zu lassen. Nicht nur, dass Sie sonst vielleicht viel Geld umsonst ausgeben - einige Mittel können falsch eingesetzt auch ihrer Gesundheit schaden.

3. Welche Medikamente gibt es gegen Haarausfall?

Es sind verschiedene freiverkäufliche und rezeptpflichtige Arzneimittel gegen Haarausfall erhältlich. Die bekanntesten und am häufigsten angewandten stellen wir Ihnen hier vor.

3.1 Minoxidil

Minoxidil ist ein Medikament, das als Tablette eingesetzt gegen hohen Blutdruck wirkt. Seine Anti-Haarausfall-Wirkung wurde zufällig als Nebenwirkung dieser Blutdruckmittel entdeckt.

  • Seitdem gibt es Minoxidil in Tablettenform oder zur lokalen Anwendung als Lösung oder Schaum auf der Kopfhaut. Man vermutet, dass die Blutgefäße erweitert werden und dadurch der Blutfluss verbessert wird, wodurch die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haarwurzel optimiert wird.
  • Dadurch wird das Haar dichter und dicker und das Haarwachstum wird gefördert. Das Medikament wird gegen erblich bedingten Haarausfall eingesetzt.
  • Männer nutzen die 5%-Lösung in Schaumform zweimal täglich. Die Minoxidil-Lösung für Frauen weist eine 2% Konzentation auf, aufgrund der möglichen Nebenwirkung des Wachstums der Körper- und Gesichtsbehaarung.
  • Sie können wählen zwischen einer einmal täglichen Anwendung und einer zweimaligen Anwendung mit einem niedriger konzentrierten Präparat.
  • Minoxidil gibt es auch in Tablettenform (Lonolox 2,5 mg) auf dem Markt.

Da Minoxidil gegen Haarausfall nur lokal angewandt wird, treten sehr selten Nebenwirkungen auf. Es kann zu Überempfindlichkeitsreaktionen der Kopfhaut kommen. Die Wirkung hält nur an, solange das Medikament regelmäßig verwendet wird. Nach dem Absetzen kann der Haarausfall erneut auftreten. Minoxidil-Lösung oder -Schaum ist freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich.

Unser Rat an Sie: Der Effekt ist nach unseren klinischen Erfahrungen nur von kurzer Dauer (6 - 12 Monate). Daher empfehlen wir Minoxidil nicht zur Behandlung des Haarausfalls, in unserer Praxis kommen daher nachhaltigere Therapieansätze zum Einsatz.

3.2 Finasterid

Finasterid ist ein Mittel, das eigentlich zur Behandlung einer gutartigen Prostata-Vergrößerung eingesetzt wird.

  • Es wirkt jedoch auch gegen erblichen, hormonell bedingten Haarausfall. Seine Wirkung beruht auf der Hemmung der 5-alpha-Reduktase, einem Enzym, das aus Testosteron das hochwirksame Dihydrotestosteron (DHT) herstellt.
  • DHT bewirkt an der Kopfhaut, dass die Wachstumsphase der Haare verkürzt wird und diese schneller ausfallen. Durch die Hemmung der DHT-Produktion wird der Haarverlust vermindert.
  • Finasterid wird als Tablette einmal täglich eingenommen, mit 1 mg Dosierung. Es ist rezeptpflichtig, wird aber bei einem Einsatz gegen Haarausfall nicht von der Krankenkasse übernommen, da es sich um eine kosmetische und nicht um eine medizinisch notwendige Indikation handelt.
  • Die Wirkung tritt meistens nach etwa drei bis sechs Monaten ein. Wird das Medikament abgesetzt, kommt es innerhalb eines Jahres oft wieder zu erneutem Haarausfall.
  • Da das Medikament in den Hormonhaushalt eingreift, ist es nur für Männer zugelassen und sollte auch insbesondere bei Frauen im gebährfähigen Alter und in der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Jedoch kann das Mittel als “Off-Label-Use” vom Arzt für Frauen verordnet werden.

Aufgrund der systemischen Wirkung kann es unter Finasterid-Einnahme zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. Zu den wichtigsten gehören Depressionen, eine verminderte Libido und Potenzstörungen.

Finasterid kann auch als Lösung auf der Kopfhaut eingesetzt werden. Der Vorteil besteht darin, dass es bei gleicher Effektivität kaum zu Nebenwirkungen kommt.

Unsere Rat an Sie: Unter den Medikamenten gegen erblich bedingten Haarausfall ist die Finasterid-Lösung derzeit das effektivste Mittel auf dem Markt. Die Lösung sollte gegenüber den Tabletten bevorzugt werden, da mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist.

3.3 Dutasterid

Ganz ähnlich wie Finasterid ist der Wirkstoff Dutasterid. Er wird normalerweise ebenfalls zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt. Er wirkt gegen Haarausfall stärker als Finasterid, weil er die 5-alpha-Reduktase noch effektiver hemmen kann.

  • Allerdings ist die benötigte Dosierung für die Anti-Haarausfall-Wirkung deutlich höher als diejenige, in der das Medikament normalerweise gegen die Prostatavergrößerung eingesetzt wird.
  • Das kann zu deutlich ausgeprägteren Nebenwirkungen führen als bei Finasterid. Aufgrund der deutlich längeren Halbwertszeit des Präparats können mögliche Schäden auch nach Absetzen der Tabletten noch monatelang anhalten.
  • Es ist deshalb nicht empfohlen, den Wirkstoff längerfristig einzunehmen. In Deutschland ist Dutasterid zur Behandlung des Haarausfalls nicht offiziell zugelassen, es kann vom Arzt aber in Einzelfällen als Off-Label-Use verschrieben werden.

Unser Rat an Sie: Eine besonders groß angelegte klinische Studien zu Dutasterid gegen Haarausfall wurde in der dritten Studienphase ohne weitere Angaben des Pharmaherstellers abgebrochen. Aus diesem Grund empfehlen wir den Einsatz des Medikamentes aus Sicherheitsgründen nicht.

3.4 Alfatradiol

Alfatradiol hat das gleiche Wirkprinzip wie Finasterid und Dutasterid: Es hemmt die Produktion von DHT, indem es die 5-alpha-Reduktase blockiert.

  • Der Unterschied ist, dass Alfatradiol nicht systemisch, sondern nur lokal als Tinktur auf der Kopfhaut angewandt und auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Es wird gegen erblich bedingten Haarausfall eingesetzt.
  • Weil es nur lokal verwendet wird, hat es keine relevanten Nebenwirkungen auf den Organismus und kann sowohl von Männern als auch von Frauen benutzt werden.
  • Studien legen nahe, dass das Mittel weiteren Haarausfall verhindern kann, das Haarwachstum aber nicht wesentlich verbessert.

Unser Rat an Sie: Unsere Erfahrungen zeigen die fehlende Wirkung des Medikamentes auf den erblichen bedingten Haarausfall. Daher wird das Mittel von uns nicht eingesetzt und empfohlen.

3.5 Priorin

Priorin ist ein Mittel speziell für Frauen, welches gegen erblich bedingten Haarausfall und insgesamt dünner werdendes Haar helfen soll.

  • Es enthält verschiedene Inhaltsstoffe, die man täglich als Kapsel zu sich nimmt, in den ersten drei Monaten drei Kapseln pro Tag, danach eine.
  • Außerdem gibt es das Produkt als Lösung und Shampoo zur Anwendung bei nicht-krankheitsbedingtem Haarausfall und dünner werdendem Haar.
  • Die Grundlage der Kapsel besteht aus einem Hirseextrakt, das viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthält. Auch ist Vitamin B5 enthalten und Cystin als wichtiger Eiweißbaustein für die Haarstruktur.
  • Relevante Nebenwirkungen bis auf vereinzelte Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen sind nicht bekannt.

Unser Rat an Sie: Bei unseren Patienten können wir kaum eine Wirkung auf den Haarausfall durch die Einnahme von Priorin beobachten. Daher wird das Mittel von uns nicht eingesetzt und empfohlen.

3.6 Estradiol

Estradiol gehört zu den weiblichen Geschlechtshormonen, den Östrogenen. Seine Wirkung gegen Haarausfall beruht darauf, dass es das Enyzm 5-alpha-Reduktase hemmt und dadurch die Produktion von DHT vermindert.

  • Sein Wirkprinzip ist daher ähnlich wie bei Finasterid und Alfatradiol.
  • Es wird als Haarwasser auf die Kopfhaut aufgetragen.
  • Angewandt werden kann es bei Männern und Frauen, bei denen ein erblich bedingter Haarausfall stabilisiert werden soll.
  • Die Studienlage zur Wirksamkeit ist aber begrenzt. Als Nebenwirkung können lokale Hautreaktionen auftreten.

Unser Rat an Sie: Bei unseren Patienten können wir kaum eine Wirkung auf den Haarausfall durch die Anwendung von Estradiol beobachten. Daher wird das Mittel von uns nicht eingesetzt und empfohlen.

3.7 Weitere Medikamente

Bei anderen Formen des Haarausfalls, also allem außer erblich bedingtem Haarverlust, helfen die klassischen Medikamente oft wenig.

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areta) beispielsweise ist eine Autoimmunerkrankung, die gezielt behandelt werden sollte.

  • Zum wichtigsten Therapiebaustein gehört Cortison, das lokal als Creme oder Lösung angewandt, aber auch in die Kopfhaut gespritzt werden kann.
  • In schweren Fällen müssen manchmal sogar Cortison-Tabletten eingenommen werden.
  • Eine topische Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon (DCP) ist ebenfalls möglich. Dabei wird über eine mehrere Monate dauernde Anwendung eine allergische Entzündungsreaktion auf der Kopfhaut ausgelöst, die das Immunsystem von der Alopecia areata ablenken soll. Eine PUVA-Behandlung ist eine UV-Bestrahlung der Kopfhaut, die die Schädigung der Haarfollikel durch das Immunsystem hemmen soll. Daneben werden insbesondere bei Kindern Zink-Tabletten zur Behandlung des kreisrunden Haarausfalls eingesetzt.
  • Seit 20.06.2020 ist das Medikament Baricitinib als erstes Medikament zur Behandlung von Erwachsenen mit schwerem kreisrunden Haarausfall zugelassen worden.

Liegt ein diffuser Haarausfall vor, können zahlreiche Ursachen dafür verantwortlich sein.

  • Die Medikation richtet sich nach der entsprechenden Ursache.
  • Häufig kommt ein Eisenmangel vor, der mit Eisenpräparaten behandelt werden kann.
  • Auch andere Nährstoffmangelzustände können durch eine entsprechende Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln behandelt werden.

4. Weitere Bestandteile und Wirkstoffe in den Medikamenten

Im Folgenden möchten wir einen Überblick über häufige Wirkstoffe der Medikamente gegen Haarausfall aufführen:

  • Die am häufigsten eingesetzten Medikamente gegen Haarausfall enthalten die Wirkstoffe Minoxidil, Finasterid oder Alfatradiol. Während Minoxidil vor allem über eine erhöhte Durchblutung der Kopfhaut seine Wirksamkeit entfaltet, wirken Finasterid und Alfatradiol, indem sie den DHT-Spiegel senken.
  • Als weiterer beliebter Wirkstoff in Mitteln gegen Haarausfall wird Biotin eingesetzt. Biotin ist ein B-Vitamin, das eine wichtige Rolle im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel spielt. Es ist unter anderem an der Herstellung von Keratin, dem Grundbaustein der Haare, beteiligt. Außerdem aktiviert es den Stoffwechsel und kann so für die Neubildung von Haarwurzeln sorgen.
  • Zink soll ebenfalls gegen Haarausfall wirken, weil es für eine gesunde Kopfhaut sorgt. Zudem wirkt es entzündungshemmend und kann an den Haarwurzeln freie Radikale neutralisieren. Es regt den Energiestoffwechsel an und kann dadurch das Wachstum neuer Haare fördern.
  • Ein weiterer wichtiger Stoff für das Haarwachstum ist Eisen. Eisen ist im Körper für viele Organfunktionen wichtig. Liegt ein Mangel vor, wird es zuerst in den "unwichtigen" Körperteilen wie Haaren oder Nägeln weniger zu Verfügung gestellt. Das Haarwachstum findet ständig statt und ist deshalb auf eine funktionierende DNA-Synthese angewiesen. Eisen ist ein Co-Faktor für viele dieser Enzyme, weshalb ein Mangel zu Haarausfall und stumpfem, sprödem Haar führt. In einigen Medikamenten gegen Haarausfall ist deshalb Eisen als Zusatzstoff enthalten.
  • Ebenfalls wichtig für dickes und gesundes Haar sind Selen, Kupfer, Silizium, Calcium und Magnesium. Auch hier ist auf eine ausreichende Zufuhr zu achten.
  • In einigen Shampoos und Medikamenten sind B-Vitamine wie Vitamin B3, B5 oder B6 enthalten. Sie sind essenziell für verschiedene Stoffwechselvorgänge an der Haarwurzel, wirken entzündungshemmend und regulieren die Talgproduktion.
  • Einige Haarwuchsmittel enthalten primär Koffein als Wirkstoff. In in-vitro-Studien hat sich ein positiver Effekt von Koffein auf das Haarwachstum gezeigt. Die Wirksamkeit beim Menschen konnte bisher in Tests nicht sicher wissenschaftlich belegt werden.

5. Die Grenzen der Medikamente gegen Haarausfall

Viele Medikamente gegen Haarausfall lassen sich unabhängig von einem Arzt selbstständig erwerben. Das heißt auch, dass bei den meisten Produkten im Vorhinein keinerlei Untersuchungen stattfinden, um herauszubekommen, ob das gekaufte Mittel überhaupt an der richtigen Ursache ansetzt. Eine individuelle Therapieplanung wird damit unmöglich.

Fast alle auf dem Markt erhältlichen Medikamente wirken zudem nur gegen erblich bedingten Haarausfall. Wer unter einer anderen Form des Haarverlusts leidet, wird mit diesen Mitteln nicht weit kommen.

Quasi alle Medikamente haben gemeinsam, dass sie nur solange den Haarverlust bekämpfen, wie sie auch eingenommen werden. Die Wirkung hört nach einer Weile auf, wenn die Medikamente abgesetzt wurden. Insbesondere die in Tablettenform eingenommenen Wirkstoffe weisen teils schwere Nebenwirkungen auf, die das Wohlbefinden und die Gesundheit schwer beeinträchtigen können.

6. Alternativen zu Medikamenten

Wenn Medikamente nicht ausreichend helfen und trotzdem Lücken im Haar zurückbleiben oder natürliche Mittel probiert werden sollen, können weitere Alternativen wie eine Ernährungsumstellung oder verschiedene Hausmittel helfen, das Haarwachstum weiter anzuregen.

Für viele Formen des Haarausfalls kommen auch regenerative Therapien infrage, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.

6.1 Regenerative Therapien

Bevor eine Haartransplantation notwendig wird, profitieren viele Patienten von regenerativen Therapien. Sie sind sehr risikoarm, schmerzfrei und haben hohe Erfolgsquoten, um ein gesundes und schönes Haarwachstum zu fördern.

Eine Option ist die PRP-Therapie. PRP steht für Platelet Rich Plasma. Im Rahmen dieser Eigenbluttherapie wird dem Patienten Blut entnommen und in einem speziellen Verfahren aufbereitet, sodass ein an Blutplättchen reiches Serum entsteht. Dieser Extrakt ist reich an Zytokinen, Wachstumsfaktoren und Mikronährstoffen, hilft durch die besondere Nährstoffzufuhr das Haarwachstum anzuregen und trägt der Zellerneuerung bei. Inaktive Haarwurzeln können reaktiviert werden, damit das Haar wieder dicker und kräftiger wird. Das Besondere an der PRP-Behandlung ist die Wirksamkeit gegen fast alle Haarausfall-Formen im Gegensatz zu den genannten Medikamenten.

Bei der Low-Level-Laser-Therapie wird die Kopfhaut mit einem medizinischen Laser behandelt. Dadurch wird die Durchblutung verbessert, die Wachstumsphase der Haare verlängert und die Zellteilung in den Haarwurzeln gefördert.

Bei vielen Formen des Haarausfalls spielt ein Mangel an bestimmten Nährstoffen zumindest teilweise eine Rolle. Durch eine Blutuntersuchung können diese Mängel festgestellt werden. Mit einer Infusionstherapie stellt man dem Körper gezielt die benötigten Vitamine und Spurenelemente zu Verfügung. Davon profitieren nicht nur die Haare, sondern der gesamte Organismus.

 

6.2 Ernährung

Gesunde Ernährung ist Pflicht für alle, die sich gesundes und kräftiges Haar wünschen. Es gibt zahlreiche Vitamine und Spurenelemente, die für die Synthese der Grundsubstanz der Haare wichtig sind und das Haarwachstum und die Haargesundheit günstig beeinflussen.

Auch wenn man annimmt, dass Mangelerscheinungen in Deutschland nicht vorkommen, gehören sie mit zu den häufigsten Gründen für diffusen Haarausfall. Besonders betroffen sind Personengruppen, die einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen haben, zu wenige Nährstoffe aufnehmen oder diese im Körper nicht richtig resorbieren können. Dazu gehören Vegetarier und Veganer, Schwangere, Sportler, Menschen mit Essstörungen oder bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Besonders häufig kommt ein Eisenmangel vor, aber auch ein Mangel an Aminosäuren, Zink, Selen oder B-Vitaminen kann das Haarwachstum ungünstig beeinflussen.

Man sollte deshalb auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten sowie ggf. nach ärztlicher Rücksprache bestimmte Vitamine und Spurenelemente zusätzlich substituieren. Zu den besten Lebensmitteln für gesunde Haare, die eine Vielzahl wichtiger Substanzen kombinieren, gehören zum Beispiel Eier, Nüsse, Hülsenfrüchte, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, Haferflocken und Pilze.

Es gibt zudem einige Nahrungsmittel, in denen natürliche Stoffe vorkommen, die den DHT-Spiegel im Körper senken und damit erblich bedingtem Haarausfall entgegenwirken können. Sie sind zum Beispiel in Bananen, Mangos, Tomaten oder Kohl enthalten.

 

6.3 Hausmittel

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die die Haargesundheit günstig beeinflussen. Auch wenn sie keinen wissenschaftlich erwiesenen Nutzen gegen Haarausfall haben, können sie die Haare glänzender und geschmeidiger machen und Haarverlust durch Spliss vermeiden.

Zur äußeren lokalen Anwendung werden Brennnesselextrakt, Kokos- oder Arganöl, Bier oder Apfelessig empfohlen. Sie sollten mittels einer Kopfhautmassage ins Haar eingearbeitet werden. Die Kopfhautmassage dient zusätzlich dazu, die Kopfhaut besser zu durchbluten und so die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haarwurzeln zu verbessern.

Da es sich um natürliche Mittel handelt, sind relevante Nebenwirkungen nicht zu erwarten. In Einzelfällen können lokale Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Wer zu homöopathischen Mitteln greifen möchte, kann Globuli mit Selenium, Calcium Fluoratum oder Deplhinium Staphisagria einnehmen.

7. Fazit: Sorgfältige Untersuchung und gezielte Behandlung

Wer wirklich unter den kosmetischen Auswirkungen seines Haarausfalls leidet, nimmt vieles in Kauf, um wieder eine volle Mähne zu bekommen. Die Angebote klingen meistens verlockend und bequem: Einfach ein Medikament gegen Haarausfall einnehmen und alles wird gut.

In der Realität ist das leider nicht so.

  • Viele Medikamente wirken nur, solange sie regelmäßig verwendet werden und der Haarausfall kommt zurück, sobald man sie absetzt.
  • Zudem ist es nicht sinnvoll, selbstständig ein Medikament nach dem anderen auszuprobieren. Teilweise drohen unangenehme Nebenwirkungen oder die Wirkung tritt nicht wie gewünscht ein, weil man nicht die richtige Ursache behandelt.
  • Es ist deshalb immer sinnvoll, eine gezielte Behandlung anzustreben. Dazu gehört es, vorher Ursachenforschung zu betreiben und diese Ursache zu behandeln, bevor man auf volleres Haar hoffen kann.

Deshalb ist es empfehlenswert, frühzeitig den Rat eines Experten einzuholen. Im Zentrum für moderne Haartransplantation in Berlin finden wir mit Ihnen gemeinsam Ihren individuell besten Weg zum vollen Haar. Eine Terminvereinbarung ist telefonisch oder jederzeit per E-Mail oder unser Online-Formular möglich.

Wie können wir Ihnen helfen?

Sie interessieren sich für eine professionelle Diagnostik und Behandlung Ihres Haarausfalls? Oder Sie möchten ihre Wimpern, Augenbrauen oder Ihren Bart durch eine Haartransplantation wiederherstellen oder optisch verschönern lassen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!

Reza Azar, Ärztlicher Leiter

Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin

Telefon: +49-30 206 474 18

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Reza P. Azar

Reza P. Azar ist einer der Pioniere innovativer Haarausfallbehandlungen und der modernen Haarchirurgie. Seit 2008 leitet er das „Zentrum für moderne Haartransplantation", in dem er als Haarchirurg und Experte für Haarausfalldiagnosen, -therapien und -behandlungen tätig ist. Im Laufe der Jahre konnten bereits tausende Patienten mit Haarausfall-Problemen erfolgreich behandeln werden.

Durch Forschungsarbeiten und ständige Weiterentwicklungen prägt er die Entwicklungen der modernen Haarchirurgie. Seine fachliche Meinung ist regelmäßig in TV, Presse und Radio gefragt, zudem ist er Autor verschiedener Fachbeiträge und Fachbücher.

Die Erfolgsraten bei Haarausfallbehandlungen liegen bei über 90%. Seine jüngste Errungenschaft ist die Entwicklung der "IG-Haartransplantation", transplantierten Haarfollikel gehen nach der Transplantation in direktes Wachstum über und fallen nicht zunächst aus, eine Revolution in der Haartransplantation.