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Immer wieder wird mit einer Haartransplantation ohne Rasur geworben: Weniger auffällig, weniger Stress für die Kopfhaut, sofort wieder uneingeschränkt gesellschaftsfähig. Aber stimmt das? Ist eine Haartransplantation ohne Rasur möglich und empfehlenswert?
Wer wirklich Wert auf ein hochwertiges und langfristig gutes Ergebnis legt, sollte eine Haartransplantation immer mit Rasur des Spender- und Empfängerbereichs durchführen lassen. Das ist hygienischer, führt seltener zu Infektionen, geht schneller und erlaubt eine optimale Qualität der Transplantate.
Im Folgenden stellen wir vor, warum eine Rasur sinnvoller ist, wo rasiert werden muss und wie Sie die Haartransplantation am besten kaschieren können.
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1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Aus hygienischen Gründen, für bessere Anwuchsraten und aufgrund deutlich besserer Arbeitsbedingungen werden Teile des Kopfes vor einer Haartransplantation rasiert.
- Ohne Rasur können die Transplantate verletzt oder ungleichmäßig eingesetzt werden.
- Wegen häufigem Wunsch der Kunden bieten einige Anbieter eine Haartransplantation ohne Rasur an. Dadurch soll die frische Transplantation besser kaschiert werden.
- Seriöse Anbieter bewerben eine Haartransplantation ohne Rasur nicht, weil sie nicht das optimale Ergebnis für den Kunden erzielt.
- Nur in ganz wenigen Fällen funktioniert eine Transplantation ohne Rasur. Sie birgt dafür aber viele Risiken und beinträchtigt das Ergebnis meist negativ.
- Statt dem Verzicht auf eine Rasur sollten besser andere Möglichkeiten des Kaschierens gewählt werden.
- umfassend informieren über die Erfahrung und Seriosität des Anbieters und sich nicht von besonders günstigen Angeboten ködern lassen.
2. Wo und warum wird bei der Haartransplantation rasiert?
Bei einer hochwertigen Haartransplantation ist es notwendig, Spenderbereich und Empfangsareal zu rasieren. In der Regel reicht es, nur eine Teilrasur der betroffenen Teile des Kopfes durchzuführen, eine Komplettrasur ist nicht zwingend notwendig.
2.1 Rasur im Spenderbereich
Vor der Haartransplantation ist eine Rasur des Spenderbereichs erforderlich. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen:
- Für die Entnahme der Grafts ist es eine wichtige Voraussetzung, dass der Arzt eine gute Übersicht hat über das Entnahmeareal. Nur bei rasierten Haaren kann er gut sehen, wie die einzelnen Haare und die follikulären Einheiten verteilt sind und wie diese optimal entnommen werden können.
- Auch der Verlauf der Haarfollikel kann erst bei sehr kurzen Haaren optimal beurteilt werden und nur dann kann der Haarfollikel vollständig und ohne ihn zu verletzen entnommen werden.
- Ohne Rasur kann es passieren, dass die Kopfhaut verletzt wird.
- Zudem kann die Transsektionsrate deutlich höher sein - die Anzahl der zerstörten und damit nicht mehr verwertbaren Transplantate. Dadurch wiederum geht einiges an potenziellem Spendermaterial unnötig verloren.
- Der Eingriff dauert unrasiert deutlich länger als mit Rasur und die Ausbeute der Transplantate ist deutlich geringer. Sind die Transplantate schlecht entnommen, ist auch die Anwachsrate reduziert.
- Zudem können sich in langen Haaren Schmutz und Keime verfangen, auch wenn sie frisch gewaschen sind. Dadurch ist ein Eingriff ohne Rasur deutlich unhygienischer. Es können starke Entzündungen und Infektionen im Spenderbereich entstehen, die wiederum zu Schmerzen, Narben und Haarverlust führen können.
2.2 Rasur im Empfangsareal
Auch dort wo die Haare eingesetzt werden, also im Empfangsbereich, ist eine Rasur erforderlich. Auch hier gibt es eine Reihe von Gründen:
- Auch im Empfangsbereich ist die Transplantation deutlich hygienischer, wenn die Haare dort rasiert werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass lange Haare mit den Transplantaten verkleben und diese beschädigen können. Teilweise kann es sogar passieren, dass die Transplantate dadurch völlig zerstört werden.
- Ein wichtiger Punkt ist auch die Übersicht über das Empfangsareal. Mit unrasierten Haaren können die Übergänge zwischen dichtem und weniger dichtem Haarwuchs schlechter beurteilt werden. Das kann dazu führen, dass einige der ausgedünnten Bereiche nicht optimal verdichtet werden können und das Ergebnis hinterher nicht zufriedenstellend ist.
- Selbst wenn man die Stellen, an denen die Transplantate eingepflanzt werden sollen, initial gut plant, kann es sein, dass die gesetzten Empfangskanäle von langen Haaren verdeckt und übersehen werden. Auch so können haarlose Lücken in der Frisur entstehen.
- Nicht zuletzt ist das Einsetzen der Transplantate wegen der schlechteren Übersicht bei unrasierten Haaren deutlich erschwert.
3. Wann ist eine Haartransplantation ohne Rasur möglich?
Einige Anbieter werben damit, dass sie eine Haartransplantation auch ohne Rasur durchführen. Dadurch sollen die Transplantate durch die langen Haare so verdeckt werden, dass die Haartransplantation auch in den ersten Tagen und Wochen danach gut kaschiert werden kann.
Das ist erst einmal schön, letztlich zählt unserer Meinung nach jedoch ein langfristig optimales Ergebnis mehr als eine unauffällige Frisur in den ersten Wochen nach der Transplantation.
Ausnahmen ohne Rasur
Es gibt bei uns nur wenige Indikationen, bei denen wir eine Haartransplantation ohne Rasur des Empfängerbereichs in Betracht ziehen.
- Dazu gehören Haartransplantationen an Geheimratsecken.
- Auch Bereiche, in denen keine anderen langen Haare rundherum wachsen, müssen nicht zwingend rasiert werden. Das ist zum Beispiel bei einer Transplantation von Augenbrauen oder Wimpern der Fall.
Grundsätzlich ist es aber empfehlenswert, den Eingriff immer mit einer Rasur durchzuführen, wenn der Wunsch nach einem guten und nachhaltigen Ergebnis besteht. Es ist daher immer fallbezogen abzuwägen und nie auf Kosten des Ergebnisses zu arbeiten, nur um die Transplantation für einige Wochen verdecken zu können.
Eine Rasur des Spenderbereichs ist immer unabdingbar, weil nur so eine adäquate Hygiene und korrekte Entnahme der Grafts garantiert werden kann.
DHI eine Option?
Einige Anbieter bieten die sogenannte DHI-Methode ohne Rasur an. DHI steht für Direct Hair Implantation. Dabei werden mit einem Implantationsstift Haarfollikel aus der Kopfhaut extrahiert und direkt im Empfängerbereich wieder eingepflanzt, ohne dass eine Zwischenlagerung erforderlich ist. Davon raten wir aber ab.
- Bei der Einführung der Transplantate in den Implanter werden immer einige Haarfollikel verletzt, weitere werden beim Auswerfen beschädigt.
- Zudem lassen sich die Implantate meistens nicht dicht genug nebeneinander einsetzen.
Achten Sie bei der Wahl des Anbieters auch auf Seriosität. Wie gut und seriös ist der Anbieter? Werden auch in Verruf geratene Techniken wie Kunsthaartransplantationen beworben? Ist der Arzt anerkannt? Sind Referenzen glaubwürdig? Werden Sie ausschließlich von medizinischem Personal betreut? Lesen Sie dazu auch hier weiter.
4. Wann sind die Spuren der Haartransplantation nicht mehr sichtbar?
Nach einer Haartransplantation dauert es eine Weile, bis wieder eine dichte und volle Frisur entsteht. Wie lange genau, das hängt vor allem von der Transplantationstechnik ab.

FUT-Methode
Bei der sehr häufig angewandten FUT-Methode entstehen größere Narben auf der Kopfhaut.
- Initial gibt es häufig über einen längeren Zeitraum Schmerzen und Schwellungen im Entnahmebereich.
- Daher ist bei dieser Operationstechnik eine Wundheilung und Schonung nach der OP erforderlich.
- Auf sportliche Aktivitäten soll wegen der Verbreiterung der Narbe über mehrere Monate verzichtet werden
- Manche Narben werden bleiben und sind (hoffentlich) von Haaren überdeckt.
- Bis die Wunden verheilt und Haare gewachsen sind, vergehen einige Monate, bis hin zu einem Jahr.
Aufgrund dieser häufigen Komplikationen wird die FUT-Methode im Zentrum für moderne Haartransplantation nicht angewandt.

IFUE-Methode
Wir führen alle unsere Haartransplantationen nach der IFUE-Methode durch. Diese Methode ist durch die minimal-invasive Technik deutlich schonender und schmerzärmer. Es treten nur sehr selten Komplikationen auf, keine Schwellungen des Gesichts und keine Narben. Theoretisch ist man nach der Behandlung direkt schmerzfrei und arbeitsfähig. Nach spätestens zwei Wochen sollten die kleinen, eventuell blutigen Verkrustungen auf der Kopfhaut verschwunden sein.
- Wenn die Haarwurzeln versetzt werden, ist es völlig normal, dass einige der verpflanzten Haare zunächst ausfallen. Das passiert etwa ein bis vier Wochen nach der Transplantation.
- Jedoch können viele der transplantierten Haare aufgrund der kurzen Lagerungszeit der Grafts sofort postoperativ ins Wachstum übergehen
- Sportliche Aktivitäten können bereits nach 2 Wochen postoperativ aufgenommen werden
- Erst nach etwa drei Monaten fangen die transplantierten Haarwurzeln an, wieder neue Haare zu produzieren.
- Bis die Haare wieder völlig normal nachwachsen, können drei bis zwölf Monate vergehen. Pro Monat wachsen die Haare etwa ein bis 1,5 Zentimeter. Je nach gewünschter Haarlänge dauert es dann einige Monate bis zu einem Jahr, bis wieder die Traumfrisur hergestellt ist.
- Das Ergebnis der Haartransplantation hält ein Leben lang.
5. Wege, die frische Transplantation zu kaschieren
In der Regel ist es nicht möglich, die Haartransplantation ohne eine Rasur durchzuführen. Daher sollte man andere Möglichkeiten wählen, um die frische Transplantation zu kaschieren.
- Besonders in der ersten Woche sind die Transplantate noch sehr empfindlich und können beschädigt werden oder nicht richtig anwachsen, wenn sie mechanischem Stress ausgesetzt sind.
- Auf eine Kopfbedeckung sollte man daher ganz am Anfang verzichten oder eine wählen, die nicht mit den Transplantaten in Kontakt kommt.
- Wenn die Transplantate gut eingeheilt sind, kann man eine Kopfbedeckung tragen, um die Stellen zu kaschieren. Auch eine geschickt gewählte Frisur kann im Anfangsstadium hilfreich sein.
Wer ganz sicher gehen möchte, dass nicht jeder die Spuren der frischen Haartransplantation sieht, kann im Anschluss an den Eingriff einen längeren Urlaub planen.
6. Fazit: Lieber mit Rasur
Es gibt immer noch einige Anbieter, die eine Haartransplantation ohne Rasur anbieten. Vielleicht ist man danach schneller wieder gesellschaftsfähig, weil sich die frisch transplantierten Areale dadurch besser verdecken lassen.
- Man sollte jedoch unbedingt überlegen, ob es einem das Risiko wert ist, ein optimales Langzeitergebnis für eine schnellere Geschellschaftsfähigkeit auf's Spiel zu setzen.
- Das Risiko steigt, dass die OP nicht erfolgreich (also unnatürlich aussieht) verläuft: Falsche Wuchsrichtung, Lücken, beschädigte Transplantate.
- Wer sich ein optimales und lebenslang zufriedenstellendes Ergebnis wünscht, sollte lieber die Rasur in Kauf nehmen. So lassen sich die Transplantate deutlich präziser entnehmen und einpflanzen. Das Endergebnis spricht für sich.
Wie können wir Ihnen helfen?
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Reza Azar, Ärztlicher Leiter
Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin
Telefon: +49-30 206 474 18
E-Mail: info@ifue-haartransplantation.de