In der Wachstumsphase (Anagenphase) bilden sich neue Haarwurzeln, die eine Haarproduktion hervorbringen und somit das sichtbare Haar wachsen lassen. Etwa 80 % aller Kopfhaare befinden sich in dieser mehrjährigen Lebensphase, welche schließlich in eine mehrwöchige Katagenphase wechselt. In der Katagenphase wird das Haarwachstum innerhalb weniger Wochen zunehmend eingestellt, der Haarfollikel verkleinern sich und das Haar fällt aus. Dies betrifft etwa 1 % aller bestehenden Kopfhaare. Schließlich kommt es zur Regeneration des Haarfollikels und erneutem Haarwachstum in der Telogenphase. Shock-Loss wird oft auch als „Telogen-Effluvium“ bezeichnet – also einem Haarverlust der in der Telogenphase befindlicher Haare.
Nach unseren klinischen Erfahrungen kann Shock-Loss jedoch auch die in der Anagenphase befindlichen Terminalhaare betreffen. Es gibt also neben dem „Telogen-Effluvium“ auch ein „Anagen-Effluvium“.
Bisher gibt es keine bewiesenen Erkenntnisse über verstärkende Faktoren des Shock-Loss. Allerdings ist davon auszugehen, dass sich Rauchen, die Einnahme bestimmter Medikamente, hohes Alter, Stress und ähnlich schwächende Faktoren eher negativ auf die Shock-Loss-Symptomatik auswirken.
Derzeit versucht man Shock-Loss vorrangig medikamentös, z.B. mit Minoxidil zu behandeln. Allerdings liegen derzeit noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Wirksamkeit der medikamentösen Shock-Loss-Therapie vor.