Ab wann spricht man von krankhaften Wimpernausfall? Hier spielen individuelle Faktoren eine wichtige Rolle. Pauschal lässt sich sagen, dass wir im Durchschnitt ca. 4-8 Wimpern-Härchen pro Tag verlieren. Ist es mehr, könnte ein Wimpernausfall (lat. Madarosis) vorliegen. In der Regel fällt es den Betroffenen selbst auf, ob der Wimpernverlust übermäßig ist. Fallen ab und zu ein paar Härchen aus, sollten Sie also nicht in Panik verfallen. Vermuten Sie mehr dahinter, dann suchen Sie bitte einen Facharzt auf.
Wimpernausfall
Was ist Wimpernausfall?
Die Wimperntransplantation ist die schonendste und dauerhafteste Lösung für Frauen und Männer, um längere und dichtere Wimpern zu erhalten. Im Gegensatz zu kurzfristigen Methoden wie Wimpernseren, Mascaras und Wimpernextensions sorgt die professionelle Haarverpflanzung für ein natürliches Aussehen und bringt viele Vorteile mit sich.
Der natürliche Haarzyklus der Wimpern
Wachstum & Ausfall
Alle Säugetiere besitzen Wimpern (lat. Cilia). Kein Wunder, denn sie haben eine wichtige Schutzfunktion zu erfüllen: Staub, Schmutz und andere Fremdkörper von unseren empfindlichen Augen fernhalten. Für den Menschen besitzen Wimpern aber auch eine ästhetische Bedeutung. Wenn die Wimpern ausfallen, können Körper und Psyche sehr leiden. Umso wichtiger ist es, die genaue Ursache des Wimpernausfalls von einem Facharzt diagnostizieren zu lassen und im Anschluss eine individuelle Behandlung zu erhalten.
Wie unser Kopfhaar wachsen auch die Wimpern nach Zyklen. Der gesamte Wimpernzyklus dauert ungefähr 100-150 Tage.
Wachstumsphase (Anagen) – Dauer: 1-3 Monate
Die Länge der Phase ist abhängig von Geschlecht, Alter, Ernährungsweise und weiteren persönlichen Faktoren.
Übergangsphase (Kategen)
hier endet das Wachstum, die Zellproduktion wird gestoppt. Der Haarfollikel verliert so an Volumen, was zum langsamen Lösen der Wimper führt.
Abstoßungsphase (Telogen) – Dauer: 2-3 Monate
Manchmal auch als Ruhephase beschrieben. Jetzt werden die Wimpern allmählich abgestoßen, damit die Wurzel sich wieder regenerieren kann. Abstoßen bedeutet in diesem Kontext:die Wimpern sitzen nur noch lose in den Haarfollikeln, sie lösen sich von selbst oder durch Kontakt.

Wimpern die beispielsweise beim Kämmen ausfallen, sind meist in der telogenen Phase. Natürlicher Wimpernausfall ist also völlig normal und harmlos. Nach dem Telogen folgt automatisch ein erneutes Anagen. Anders sieht es aus, wenn die Wimpern vermehrt verloren gehen. Zum Beispiel weil sie durch Wimpernzangen herausgerissen werden oder weil das Haarwachstum gestört ist.
Die Ursachen von Wimpernausfall
Wimpernverlust kann vielfältige Gründe haben. Kurzfristige Vorfälle lassen sich meist auf mechanische Reizungen zurückführen oder Schwankungen im Vitamin-Haushalt. Nicht selten sind aber auch Hormon-Ungleichgewicht, Mangel an Nährstoffen oder Infektionen die Ursache für Wimpernausfall.
Kosmetischbedingte Ursachen

- Reibung und Druck von Reinigungspads lassen die Wimpern abbrechen.
- Mascara enthält oft Inhaltsstoffe, die den Zellstoffwechsel in den Haarfollikeln stören.
- Wimpern brauchen Feuchtigkeit durch hochwertige Öle oder dergleichen, ansonsten trocken sie aus und brechen ab.
- Falsche Wimpern belasten die natürlichen Wimpern-Härchen doppelt: durch stetige Spannung und den schädlichen Inhaltsstoffen des Klebers für Wachstum. Daher ist eine Wimpernverlängerung mit künstlichen Wimpern in Kosmetikstudios nicht zu empfehlen.
Verbrennungen und Narbenbildung
Nach einem Unfall oder einer Operation kommt es häufig zu einer unschönen bzw. kosmetisch störenden Narbenbildung. Ist dabei der Augenbereich betroffen, kommt es an den Augenlidern aufgrund der Narbenbildung oft zu partiellem oder komplettem Verlust der Wimpern. Hierbei handelt es sich um einen der häufigsten Gründe für eine Wimperntransplantation.
Durch den Wundheilungsprozess der Haut werden körpereigene Wunden schützend verschlossen und ein Narbengewebe aufgebaut. Bei (unfallbedingten oder operativ verursachten) Wunden an den Augen, bleibt je nach Tiefe der Wunde eine rötliche Narbe zurück, auf der keine Haare mehr wachsen.
Das Bindegewebe unter dem Narbenbildung strafft sich erst im Laufe der Zeit. Dadurch mindert sich die Durchblutung der Narbe und das Narbengewebe beginnt zu verblassen, während es sich leicht senkt. Da Narbengewebe weder Talg- noch Schweißdrüsen oder Haarwurzeln enthält, bleiben Narben zumeist haarlos. Da im Narbengewebe auch die Melanozyten fehlen, wirken die Narbe oft weiß.
Ebenso werden die Wimpernwurzeln durch starke Hitze bzw. Verbrennungen geschädigt. Das Wimpernwachstum kann je nach Stärke der Beschädigung gänzlich ausfallen.
Dauerhafter Stress (Disstress bzw. negativer Stress)

Tatsächlich kann Stress zu Wimpernausfall bzw. Haarausfall führen. Je nach individueller Veranlagung und weiteren persönlichen Faktoren, begünstigen die Stresshormone den Ausfall der feinen Augen-Härchen.
Nebenwirkungen von Medikamenten
Die chronische Einnahme von Medikamenten kann als Nebenwirkung zu Haarausfall am Kopf, Körper, den Augenbrauen und Wimpern führen. Dabei kann starker Haarausfall plötzlich eintreten, auch einige Wochen nach Absetzen bzw. erstmaliger Einnahme des Medikaments.
Insbesondere Im Verlauf einer Strahlen- und Chemotherapie kommt es bei den meisten Patienten zu Haarausfall am Kopf und am Körper.
Verschiedene Krankheiten
- Kreisrunder Haarausfall
- Diffuser Haarausfall
- Lidrandentzündung (Blepharitis)
- Hautkrankheiten
- genetischer Wimpernausfall (erblich bedingter Haarausfall)
- psychische Gründe (Depressionen, Trichotillomanie, Trauma)
- Schilddrüsen-Dysfunktion
- Diabetes
- und vieles mehr
Angeborene Lidfehlstellung

Hierbei handelt es sich um eine zumeist angeborene Fehlstellung der Augenlider, die mit einem partiellen Fehlen der Wimpernreihen verbunden ist. Beide Augenlider können von einer Lidfehlstellung betroffen sein, wobei zumeist jedoch eine Fehlstellung des Unterlids vorliegt.
Beim Entropium handelt es sich um eine Lidfehlstellung des Unterlides, welches nach innen gedreht ist und nur lichte Wimpernhärchen aufweist. Das Entropium kann auch als Folge von Augenentzündungen und Narbenbildungen entstehen.
Beim auswärts gedrehten Unterlid ist die Ursache ein Ungleichgewicht im Muskeltonus der Lidheber und Lidöffner. Die Folgen dieser Lidfehlstellung zeigen sich mit ständiger Produktion von Tränenflüssigkeit und permanent gereizten Augen. Dadurch kommt es meist zum teilweisen oder kompletten Verlust der Wimpern. Betroffene Patienten leiden hierbei nicht nur unter den schmerzhaften Entzündungen, sondern auch an visuellen Beeinträchtigungen.
Mangelerscheinungen (Vitamin- und Nährstoff-Mangel)
Auch Vitaminmangel, Eisenmangel oder einseitige Ernährung können Wimpernausfall fördern. Die wichtigsten Vitalstoffe für ein gesundes Haarwachstum sind:
- Vitamin A
- Vitamin B
- Zink
- Eisen
Hormonelle Ursachen
- in der Schwangerschaft
- nach dem Stillen
- nach der Entbindung
- in den Wechseljahren
Fragen & Antworten Wimpern allgemein
Wachsen Wimpern nach?
Ja, Wimpern-Härchen wachsen wie alle anderen Haare am menschlichen Körper nach. Sie haben jedoch einen anderen Lebenszyklus.
Warum brechen Wimpern ab?
Meist aufgrund mechanischer Reizung, der die empfindliche Wimper nicht standhalten kann. Auch eine schlechte Ernährung, Mangelerscheinungen oder Krankheiten können dazu führen, dass die Wimpern nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind und an Flexibilität einbüßen.
Warum hören Wimpern auf zu wachsen? Warum werden sie nicht so lang wie Kopfhaare?
Das liegt an den genetischen Informationen, die in jedem Haartyp verankert sind. Brauen und Wimpern werden nie so lange wie ein Kopfhaar. Darum müssen Haarimplantate, die vom Kopf stammen, auch immer wieder gestutzt werden.
Fragen & Antworten Wimpernausfall
Warum kommt es zu Wimpernausfall?
Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Lesen Sie dazu Wimpernausfall & Ursachen.
Was ist normaler Wimpernausfall?
Sobald sich in den Wimpern lichte Stellen befinden oder es zu einem starken Ausfall der Wimpernhaare kommt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wimpernausfall – Was hilft?
Kommt auf die Ursache an. Liegt es an einer falschen Pflege, sollten die Wimpern mit ausreichend Feuchtigkeit in Form von Ölen versorgt werden. Auch mechanische Reize wie Wimpernzangen oder chemische Stoffe in Mascara wirken sich ungünstig aufs Wimpernwachstum aus.
Welcher Arzt ist bei Wimpernausfall zuständig?
In der Regel der Dermatologe. Es bietet sich aber auch ein Besuch beim Spezialisten für Haarchirurgie an.
Professionelle Hilfe
Diskret und schnell
Haben Sie Wimpernausfall oder vermuten einen krankhaften Wimpernverlust und benötigen Beratung? Scheiben Sie uns! Unsere Spezialisten im Zentrum für moderne Haartransplantation nehmen sich Ihnen gerne an.

Reza P. Azar, Ärztlicher Leiter
Zentrum für moderne Haartransplantation
Kurfürstendamm 218
10719 Berlin
Telefon: +49-30 206 474 18
E-Mail: info@ifue-haartransplantation.de
Wie viel Wimpernausfall pro Tag ist normal?
Im Normalfall verfügt jeder Mensch pro Auge über 150 bis 250 einzelne Wimpernhaare und pro Tag fallen etwa vier davon aus.
Die Wimpernhaare durchlaufen, wie alle Haare, drei unterschiedliche Phasen.
- In der Anagenphase bildet der Haarfollikel eine Haarwurzel aus der das Haar ständig in die Länge wächst. Diese dauert bei den Wimpern etwa 100 bis 150 Tage.
- Danach wechselt das haarbildende Organ in die Katagenphase. Die Haarwurzel bildet sich zurück, wodurch die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen wird und die Wimper fällt aus.
- Der Haarfollikel legt nun mit der Telogenphase eine Ruhepause ein, nach der er erneut den Zyklus durchläuft, indem er eine neue Haarwurzel bildet.
Beim Ausfallen von Wimpern, fachsprachlich Madarosis, handelt es sich also um einen ganz natürlichen Prozess, der nicht zwangsläufig krankhafte Ursachen hat. Jeden Tag etwa vier Wimpernhaare zu verlieren, ist völlig normal. Dabei verteilt sich der Haarverlust oft aber nicht gleichmäßig. Vielmehr lockern sich die Haarwurzeln und fallen dann bei einer Beanspruchung aus, beispielsweise beim Augen reiben oder Auftragen von Mascara. Wenn Sie mehrere Wimpern auf einmal verlieren, ist das daher ebenfalls nicht zwangsläufig ein Zeichen für krankhaften Wimpernausfall.
Problematisch entwickelt sich das Geschehen erst, wenn Sie jeden Tag mehr Härchen verlieren als nachwachsen und der Wimpernkranz sich dadurch merklich lichtet.
Welche Ursachen für Wimpernausfall gibt es?
Der übermäßige Verlust von Wimpern kann unterschiedliche Ursachen haben:
- Krankheiten: Ein altersbedingter Ausfall der Wimpern ist eher selten. Meist steckt eine Erkrankung dahinter. So können auch die Wimpern von der Autoimmunerkrankung Kreisrunder Haarausfall betroffen sein. Lidrandentzündungen, Allergien und Hauterkrankungen können ebenfalls Wimpernausfall verursachen.
- Nährstoffmangel: Leiden sie unter Essstörungen und Vitaminmangel, arbeiten die Haarfollikel nicht richtig: Sie wechseln früher in die Telogenphase und verbleiben dort auch länger.
- Hormonelles Ungleichgewicht: Hormonschwankungen in den Wechseljahren oder verbunden mit Schwangerschaft und Geburt können bei Frauen zu Wimpernausfall führen. Auch eine dauerhaft hohe Stressbelastung oder eine Schilddrüsenunterfunktion und die daraus resultierenden Hormonspiegel können Wimpernausfall begünstigen.
- Nebenwirkungen: Viele Medikamente, die die Zellteilung hemmen, beeinträchtigen auch das Haarwachstum. Wie auch alle anderen Haare am Körper fallen die Wimpern bei der Chemo- oder Strahlentherapie aus, wachsen aber nach Abschluss wieder nach.
- Lidfehlstellungen: Fehlstellungen des Ober- oder Unterlids gehen oft mit dem teilweise oder vollständigen Fehlen von Wimpern einher. Sie können sowohl angeboren als auch nachträglich durch Infektion, Entzündungen oder Verletzungen entstehen.
- Beanspruchung: Vor allem Frauen setzen ihre Wimpernhärchen häufig hohen Belastungen aus. Durch häufiges Tragen von Wimperntusche und fehlendes Abschminken können die Wimpern austrocknen und abbrechen. Wimpernserum kann die Wimpernhaare oft zwar stärken, Wimpernbruch aber nicht vollständig verhindern. Ein sehr großes Problem stellen die modischen Wimpernextensions und künstliche Wimpernverlängerungen dar. Sie schaden mit ihrem Gewicht den Naturwimpern und lassen diese schneller als üblich ausfallen. Hierbei entsteht Haarbruch an den Klebestellen und durch die Zugkraft werden die Wimpernwurzeln für immer beschädigt bzw. herausgerissen
- Verletzungen: Durch Augenoperationen Entfernung von Muttermal oder Maelanomen können im Bereich des Wimpernkranzes haarlose Narben entstehen. Auch sehr hohe Temperaturen oder Verbrennungen schädigen manchmal die Haarfollikel, woraufhin keine neuen Wimpern mehr nachwachsen.
Fallen Wimpern wegen Hormonen aus (u.a. Wechseljahre, Schwangerschaft)?
Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirkt allgemein eher schützend auf die Haarfollikel und damit auch auf das Wimpernwachstum. Hohe Östrogenspiegel treten vor allem während der Schwangerschaft auf. Sie können dann die Wachstumsphase der Haare verlängern. Daraus wiederum resultiert oft ein übermäßiger Wimpernverlust nach der Geburt, weil viele Haarfollikel gleichzeitig in die Ruhephase wechseln. Mit der Zeit normalisiert sich die übliche Verteilung aber wieder, sodass die Anteile der Follikel in den einzelnen Phasen ausgeglichen sind.
Ähnliche Effekte können sich durch hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille, Hormonpflaster oder -spiralen ergeben. Während sie zum Einsatz kommen gedeihen alle Haare und somit auch die Wimpern prächtig. Nach dem Absetzen fällt aber der Östrogenspiegel, wenn die körpereigene Produktion geringer ist als die vorher zugeführte Dosis. Durch den Abfall der protektiven Wirkung des Östrogens kann es dann zu einem stärkeren Verlust von Wimpern als gewöhnlich kommen. Dadurch kann die Dichte des Wimpernkranzes nachlassen und es können sogar sichtbare Lücken entstehen. In der Regel normalisiert sich diese Erscheinung aber nach etwa einem halben Jahr wieder.
Wenn es im Rahmen einer Schwangerschaft zu Wimpernausfall kommt, ist dieser meist nicht hormonell bedingt. Vielmehr kommt es aufgrund des erhöhten Nährstoffbedarfs bei gleicher Aufnahme mit der Nahrung zu einer Mangelernährung. Der Ausfall der Wimpernhaare lässt sich dann oft auch Zink- oder Eisenmangel zurückführen. Die Haare wachsen nach einer Weile wieder wie gewohnt, wenn die Versorgung an den erhöhten Bedarf angepasst wird.