Androgenetische Haarausfall ist genetisch bedingt, also in gewissem Umfang vorbestimmt. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Art des Haarausfalls durch bestimmte Faktoren, wie Stress, Nikotinabusus, nährstoffarme Ernährung und ähnlichem ausgelöst bzw. verstärkt werden kann. Folglich sollten neben der primären Haarausfall Ursache, auch ggf. verstärkende Faktoren in die Behandlung des Haarverlustes einbezogen werden, sodass ein akuter Schub von Haarausfall, nicht zwangsläufig in einen chronischen Verlauf münden muss.
Da bestimmte Laborwerte wichtige diagnostische Hinweise auf mögliche Ursachen des Haarausfalls geben, führen wir für unsere Patienten, sofern gewünscht, eine Laboruntersuchung durch. Ein eventueller Diagnoseverdacht kann mittels der Laborergebnisse schließlich gezielt gefestigt oder ggf. ausgeschlossen werden. Um die gewünschten Laborparameter zu erhalten, werden kleine Mengen Blut des Patienten abgenommen und gezielt nach hormonellen, toxischen und weiteren pathologischen Laborbefunden untersucht. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung liegen meist innerhalb weniger Tage vor und können in einer Patientenberatung als wertvolle Grundlage für eine zielführende Therapie dienen.
Ferner darf der Vitamin-, Nährstoff-, Spurenelemente- und Mineralstoffhaushalt des Haarausfall-Betroffenen nicht unbeachtet bleiben, denn durch einen akuten Mangel lebenswichtiger Stoffe wird der menschliche Köper geschwächt und kann als Folge dessen nicht optimal funktionieren und regenerieren. Im Zusammenhang mit Haarausfall ist z.B. besonders das Spurenelement Zink bedeutsam, welches für die zahlreiche Zellteilungsprozesse im Körper essenziell ist und somit wesentlichen Einfluss auf Haut, Haar sowie Abwehr- und Wundheilungsprozesse nimmt.
Bei auffälligen Befunden der Laboruntersuchung, wie z.B. bei Anämien, bei denen eine Verminderung des Hämoglobins und/ oder des Hämatokrits und/ oder der Erythrozytenzahl vorliegt, kann entsprechend therapiert und bei Mangelerscheinungen entsprechend substituiert werden. Bei auffälligen Hormonwerten wird der Patient an einen Hormonspezialisten, bzw. bei bestimmten pathologischen Auffälligkeiten an endsprechende Fachärzte überwiesen.Auf der Basis unauffälliger Laborergebnisse können wir als Haarspezialisten eine gezielte medikamentöse Behandlung des Haarausfalls mit bewährten Medikamenten, wie Finasterid und/oder Minoxidil einleiten.
Zudem führen wir ein digitales Trichogramm durch. Diese lichtmikroskopische Untersuchung der Haarwurzeln gibt weitere wichtige differenzialdiagnostische Hinweise bezüglich Haarverteilungsmuster (welche Haare befinden sich in welcher Phase des Haarzyklus) und der Haarausfall Ursachen.
Die Suche nach den Ursachen des patientenindividuellen Haarausfalls setzt sich im Wesentlichen aus den aufgeführten diagnostischen Schritten zusammen. Die entsprechenden Antworten und Untersuchungsergebnisse fügen sich schließlich zu einem kompletten und ganzheitlichen Bild zusammen, welches uns eine detaillierte patientenindividuelle Diagnose und die anschließende zielgerichtete Therapie des Haarausfalls ermöglicht.